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„Ein bisschen härter zur Sache gehen“

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Der Plan steht: Julian Nagelsmann beim Abschlusstraining.
Der Plan steht: Julian Nagelsmann beim Abschlusstraining. © AFP

Deutschlands Pläne gegen Spanien - während des Spiels und beim Elfmeterschießen.

Julian Nagelsmann weiß, dass ein Bundestrainer der versammelten europäischen Presse vor einem bedeutenden Fußballspiel ein paar gut verdauliche Happen zuzubereiten hat. Also sagte der 36-Jährige am Abend vor dem EM-Viertelfinale gegen Spanien (18 Uhr, ARD/Magenta) nach der Ankunft in Stuttgart den schönen Satz: „Mein Fokus liegt weniger auf Yamal, mehr auf Jamal.“ Aber nicht nur zum eigenen Spieler Jamal Musiala, sondern auch zum 16-Jährigen Spanier Yamal Lamine hat der Bundestrainer natürlich eine dezidierte Meinung, denn tatsächlich hat er sich mitsamt Trainerteam, Scouts und Videoanalysten natürlich sehr intensiv mit dem Rechtsaußen beschäftigt.

Ja klar, der Junge habe „große Qualitäten“ und sei „sehr gut im eins-gegen-eins“, aber: „Er ist eben erst 16 und das birgt große Chancen für unseren Gegenspieler, dagegenzuhalten.“ Yamal habe „noch nicht so viel Erfahrung auf dem Niveau. Wenn Dinge mal nicht funktionieren oder ein Gegenspieler auch mal ein bisschen härter zur Sache geht, werden wir sehen, wie er dann reagiert.“ Das, „keine Sorge“, vergaß Nagelsmann nicht zu erwähnen, sei „keine Vorgabe, ihn aus den Socken zu holen“.

Deutschland will robust zur Sache gehen, aber Deutschland will auch Fußball spielen, daran ließ der Bundestrainer gar keinen Zweifel. „Wir haben den Anspruch, selbst den Ball zu haben.“ Das dürfte eher für eine Rückkehr des Virtuosen Florian Wirtz in die Startelf sprechen und gegen Hochgeschwindigkeitssspieler Leroy Sané. Sicher ist das nicht. Nagelsmann lehnte es ab, darüber Auskunft zu geben. Womöglich spielen ja beide?

Ein besonderer Fokus liegt auch darauf, dem laut dem deutschen Kapitän Ilkay Gündogan „besten Sechser der Welt“, seinem ehemaligen Mitspieler von Manchester City, Rodri, die Arbeit zu erschweren: „Wir wollen ihn ein bisschen verzweifeln lassen.“ Nagelsmann verbreitet gewohnt Optimismus. Das spanische Angriffsspiel sei zwar „komplex, aber absolut lösbar“. Er sehe gute Chancen, hinter die spanische Pressinglinie zu kommen und dann zu „attackieren“.

Auch auf ein Elfmeterschießen ist das DFB-Team vorbereitet. Standardtrainer Mads Buttgereit hat schon während der Bundesligasaison ausgekundschaftet, wer das besonders gut kann. „Wir haben“, sagte Nagelsmann, „eine gewisse vorgefertigte Liste im Kopf.“ Es gebe sogar mehr Spieler als notwendig, die bereit seien, zum Elfmeter anzutreten. Größte Aufgabe dabei, erklärte Gündogan, sei es, für eine regelmäßige ruhige Atmung zu sorgen und das Herz nicht zu schnell schlagen zu lassen. Eine probate Routine gegen den gefürchteten Zitterfuß.

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