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Leon Goretzka soll den FC Bayern verlassen - das Geschäft kennt keine Gnade

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Auf dem Abstellgleis: Leon Goretzka.
Auf dem Abstellgleis: Leon Goretzka. © dpa

Es ist gerade weder Platz für Goretzka noch Platz für Sentimentalitäten. Weniger prominente Profis kennen das Gefühl der Ablehnung. Es berichtet nur niemand darüber. Ein Kommentar.

Neulich hat Leon Goretzka auf seinem Instagram-Profil ein Bild aus dem Bayern-Training gepostet. Es zeigt ihn mit einigen freudig erregten Mitspielern, die zuvor in einem teaminternenen Turnier gewonnen hatten. Goretzka streckt den Zeigefinger seiner rechten Hand hoch und titelt das Foto: „Winning team!“

Am Freitagabend beim Pokalspiel in Ulm zählte der 57-fache Nationalspieler nicht mal mehr zum Spieltagskader des FC Bayern. Dem gehörten 20 Mann an, unter anderem auch der 18-jährige Regionalligaspieler Nestory Irankunda. Die Botschaft an Goretzka ist unschwer zu interpretieren: „Sieh zu, dass du dir einen anderen Arbeitgeber suchst!“

Das Profigeschäft kennt da keine Gnade, Meriten der Vergangenheit, als der inzwischen 29-Jährige zu den Stammkräften des Champions League-Siegers und des DFB-Teams gehörte und seinen Vertrag entsprechend werthaltig bis 2026 verlängern konnte, zählen nichts. Wahr ist aber auch: Topverdiener Goretzka hat wahrscheinlich nie mehr so gut Fußball gespielt wie beim Confederations Cup 2017, als er Deutschland in St. Petersburg zum Finalsieg gegen Chile führte.

Die anfangs so verheißungsvolle Karriere hat 2022/23 einen Bruch erlebt, als der klassische Box-to-Box-Spieler seine sichtbar gewachsene Muskelmasse nicht mehr so gewinnbringend einzusetzen wusste, wie man es über Jahre recht zuverlässig von ihm gewohnt gewesen war.

Goretzka erwies sich gleichwohl auch als widerstandsfähig, kämpfte sich unter Thomas Tuchel immer wieder zurück in die Startelf und ertrug selbst die größtmögliche Demütigung, als er im Saisonfinale 2023 in Köln 14 Minuten nach seiner Einwechslung von Tuchel schon wieder vom Platz genommen wurde.

Ähnlich düpiert dürfte er sich jetzt wieder fühlen, Goretzka schweigt dazu. Der Sommer hatte schon maximal unerquicklich begonnen, als er von Julian Nagelsmann fernmündlich erfuhr, dass er nicht gut genug für den EM-Kader 2024 ist.

Bei den Bayern plant Chefcoach Vincent Kompany mit Joshua Kimmich neben Neuzugang Joao Palhinha in der Zentrale, Aleksandar Pavlovic und Konrad Laimer sind die potenziellen Backups, auch etwas weiter vorn herrscht ein Überangebot. Sportvorstand Max Eberl hat deutlich gemacht, dass für Goretzka bedauerlicherweise kein Platz mehr ist. Jeder Spieler müsse für sich entscheiden, wie er damit umgehe. Man merkt schon: Es ist gerade weder Platz für Goretzka noch Platz für Sentimentalitäten. Weniger prominente Profis kennen das Gefühl der Ablehnung. Es berichtet nur niemand darüber.

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