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Spanien-Glückspilz Cucurella äußert sich zu umstrittenem Handspiel

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Ein spätes Tor und eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung beenden Deutschlands Titelträume. Die Kontroverse um einen nicht gegebenen Strafstoß nach Handspiel von Marc Cucurella hält an.

Donaueschingen – Die Hoffnungen des DFB-Teams auf den Titel bei der Heim-EM wurden am Freitagabend durch ein spätes Tor des ehemaligen Dortmunder Bundesligaspielers Mikel Merino zunichtegemacht. Besonders frustrierend für den Gastgeber war, dass Deutschland nach Meinung vieler Experten rund 13 Minuten vorher einen Elfmeter hätte zugesprochen bekommen müssen. Ein Schuss von Jamal Musiala wurde von Marc Cucurella mit der linken Hand abgewehrt.

Schiedsrichterexperten aus Deutschland wie Manuel Gräfe und zuletzt Markus Merk haben eine klare Fehlentscheidung der Schiedsrichter um den englischen Schiedsrichter Anthony Taylor moniert. Die UEFA ist jedoch mit der Entscheidung auf dem Spielfeld und der Nichtintervention des Videoassistenten zufrieden. Letztendlich bewegte sich die Szene wahrscheinlich in einer Grauzone, und Taylor handelte innerhalb des Ermessensspielraums, den die UEFA vor dem Turnier den Schiedsrichtern gegeben hatte.

Marc Cucurella: „Wenn die Schiedsrichter sagen, dass es kein Handspiel war ...“

Es ist allerdings kaum vorstellbar, dass der Videoassistent eingegriffen hätte, wenn Taylor sich für einen Strafstoß entschieden hätte, für den es auch Argumente gibt. Es steht also außer Frage, dass Cucurella auch Glück hatte. Am Sonntag äußerte sich der Linksverteidiger des FC Chelsea in einer Pressekonferenz aus dem spanischen Basislager in Donaueschingen dazu.

Marc Cucurella ist mit Spanien unter diskutablen Umständen ins Halbfinale eingezogen.
Marc Cucurella ist mit Spanien unter diskutablen Umständen ins Halbfinale eingezogen. © IMAGO/Sven Beyrich/SPP

„Ich bin ein Fußballspieler, ich mische mich in solche Bewertungen nicht ein. Aber wenn die Schiedsrichter sagen, dass es kein Handspiel war, respektiere ich das“, wird Cucurella von der Bild-Zeitung zitiert. Er bezeichnete die Szene als „eine etwas zweifelhafte Situation“ und kann so verstehen, dass sie zu Diskussionen geführt hat.

Unklarheiten bei Handspielen? „Wir sind alle müde davon“

„Wir alle sind müde davon, verschiedene Situationen zu sehen, von denen manche als Handspiel bewertet werden und andere nicht“, sagte Cucurella. Auch das DFB-Team war überrascht, dass es im Achtelfinale gegen Dänemark einen Elfmeter für ein weniger eindeutiges Handspiel von Joachim Andersen bekommen hatte, aber am Freitag gegen Spanien leer ausging.

„Letztlich denke ich aber, dass nicht über die Szene gesprochen werden würde, wenn Deutschland gewonnen hätte“, betonte Cucurella. „Das sind Dinge, die nun mal passieren. Wir hätten uns auch darüber beschweren können, dass Kroos früher eine Gelbe Karte bekommen haben und später einen Platzverweis gesehen haben müsste.“ Diese Ansicht teilt auch der TV-Experte und ehemalige Nationalspieler Dietmar Hamann.

Cucurella ist natürlich erleichtert über den Ausgang des Viertelfinals und kann mit dem Wissen um den Einzug ins Halbfinale sagen: „Die Schiedsrichter sind auch Menschen und müssen sehr schnelle Entscheidungen treffen. Fußball ist ein Spiel von Fehlern und guten Aktionen und letzten Endes hatten wir mehr gute Aktionen als Deutschland.“ Spanien wird am Dienstagabend im Halbfinale in München auf Frankreich treffen. Eine Online-Petition mit über 300.000 Unterschriften fordert eine Wiederholung des Viertelfinals, wird jedoch auf taube Ohren stoßen.

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