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Geheime UEFA-Regel verhinderte offenbar Elfmeter für Deutschland

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Die Fan-Wut wegen des nicht gegebenen Elfmeters im deutschen Viertelfinale hält an. Nun wird über eine Vorab-Anweisung der UEFA gemunkelt.

Stuttgart – Auch noch wenige Tage nach dem Turnierausscheiden der Nagelsmann-Elf ist Fußball-Deutschland in heller Aufregung über eine wohl maßgebliche Entscheidung im Viertelfinalspiel der Heim-EM gegen Spanien (1:2 n.V.). Nun wird auch noch gemutmaßt: Die heikle Szene wurde möglicherweise durch eine geheime Anweisung der UEFA beeinflusst.

Anthony Taylor
Geboren:20. Oktober 1978 (Alter: 45 Jahre), Wythenshawe, Großbritannien
Funktion:Schiedsrichter
Auf der FIFA-Schiedsrichterliste seit:2013

Geheime UEFA-Regel verhinderte offenbar Elfmeter für Deutschland

Anstoß der deutschen Fan-Wut: In der Verlängerung entschied Schiedsrichter Anthony Taylor nicht auf Elfmeter, obwohl ein Torschuss von Jamal Musiala offensichtlich von der Hand des Spaniers Marc Cucurella abgeblockt wurde.

Laut der Bild könnte eine interne UEFA-Anweisung der Grund für diese Entscheidung sein. Der europäische Fußballverband erklärte die Entscheidung für korrekt, da sich, so das Regelwerk, Cucurellas Hand „zum Zeitpunkt des Treffers nicht in einer unnatürlichen Position befand“.

Diese Regelung basiert auf Schiedsrichterrichtlinien, die kurz vor dem Turnier herausgegeben wurden. UEFA-Schiedsrichterchef Roberto Rosetti erläuterte am 12. Juni in einer Besprechung verschiedene Beispiele, die einen Elfmeter rechtfertigen oder nicht. In einem Beispiel, das dem Vorfall mit Cucurella ähnelt, sagte Rosetti, dass es keinen Grund für einen Elfmeter gebe, wenn die Hand des Verteidigers nahe am Körper und in einer fast senkrechten Position sei.

Marc Cucurella mit dem vermeintlichen Handspiel
Für viele Deutschland-Fans noch immer unverständlich, weshalb der Unparteiische hier nicht eingreift: Spaniens Marc Cucurella beim vermeintlichen Handspiel. © IMAGO/ActionPictures

UEFA: Cucurella-Handspiel nicht mit Andersen-Szene vergleichbar

Ein weiteres Beispiel betrifft die Szene mit Joachim Andersen im deutschen Achtelfinale gegen Dänemark (2:0). Laut UEFA-Richtlinien lag der Unterschied in der Position von Andersens Hand, die seinen „Körper unnatürlich vergrößert“ habe.

Taylor derweil wurde für seinen ausbleibenden Pfiff im deutschen Viertelfinale stark kritisiert, unter anderem von Deutschlands Trainer Julian Nagelsmann. Der ehemalige Nationalspieler Michael Ballack nannte das Verhalten des Unparteiischen in Magenta TV eine „klare Fehlentscheidung“ und ergänzte: „Das ist eine klare Vorteilsnahme, die Szene erfüllt alle Kriterien für einen Handelfmeter.“

Schiedsrichter Taylor verließ Stadion vorzeitig, Nagelsmann sauer

Die Bild wies zudem darauf hin, dass Taylor die Stuttgarter Arena 80 Minuten nach Spielende sang- und klanglos verließ. Nagelsmann zeigte sich unmittelbar nach dem Spiel frustriert und erklärte gegenüber der ARD: „Der Elfmeter, den wir gegen Dänemark bekommen haben, war deutlich weniger Elfmeter. Dass man das nicht bewertet, obwohl man 48.000 Wiederholungen hat, das kann ich nicht nachvollziehen.“

Neben Taylor wurde auch Stuart Attwell, der VAR am Freitagabend, für die scheinbare Nicht-Überprüfung des Vorfalls kritisiert. Die UEFA ist jedoch überzeugt, notiert auch The Athletic, dass eine ordnungsgemäße Bewertung stattfand und die richtigen Verfahren während des gesamten Spiels eingehalten wurden.

Ob Skandal oder gerechtfertigt, für die DFB-Elf ist der Traum vom EM-Titel vorbei. Den Frust darüber wird die Mannschaft versuchen, über die nächsten Wochen zu verarbeiten. Derweil startete kürzlich eine Online-Petition deutscher Fans, die eine Wiederholung der Viertelfinalbegegnung fordern. (chnnn)

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