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„Bundesregierung hat keine Kontrolle mehr“: Konsequenzen aus Tötungsdelikt am Hauptbahnhof Frankfurt?

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Nach den tödlichen Schüssen am Hauptbahnhof Frankfurt drängen Politiker auf Maßnahmen. Ein 27-Jähriger wurde erschossen, ein 54-Jähriger festgenommen. Die Sicherheitsdebatte wird hitziger.

Frankfurt – Nach den tödlichen Schüssen am Hauptbahnhof Frankfurt fordern Politiker Konsequenzen. Hier hatte am Dienstagabend (20. August) ein Mann einen 27-Jährigen mit drei Schüssen in den Hinterkopf hingerichtet. Ein 54-Jähriger wurde unmittelbar nach der Tat festgenommen.

Der Fall sei erschütternd, sagt Hessens Innenminister Roman Poseck. „Ich verstehe auch, dass er zu Sorgen bei den Menschen im Hinblick auf die Sicherheit in unseren Bahnhöfen führt“. Als die Schüsse fielen, standen Passanten in unmittelbarer Nähe zu Täter und Opfer. Es müsse mehr für die Sicherheit der Menschen getan werden, meint der CDU-Politiker. „Unabhängig vom konkreten Fall gehören für mich dazu ein strengeres Waffenrecht, mehr Kontrollbefugnisse für die Polizei und eine konsequente Anwendung des Ausländerrechts. Wir müssen Ausländer, die bei uns Waffen und Messer gegen andere Menschen einsetzen, konsequent in ihre Heimatstaaten zurückführen“, erklärt Poseck.

Politiker äußern sich nach Schüssen am Hauptbahnhof Frankfurt – „Keine Kontrolle mehr über die Sicherheit“

Offenbarer Hintergrund seiner Aussage in diesem Zusammenhang: Das Opfer war ein türkischer Staatsbürger, der mutmaßlicher Täter auch. Ersterer hatte keinen festen Wohnsitz in Deutschland. Der Verdächtige ist in Baden-Württemberg gemeldet. Warum die beiden im Frankfurter Hauptbahnhof aufeinander trafen, das ist aktuell noch nicht klar und Teil der Ermittlungen.

Die Polizei hatte nach Schüssen große Teile des Hauptbahnhofs Frankfurt gesperrt.
Die Polizei hatte nach Schüssen den Hauptbahnhof Frankfurt abgeriegelt. © 5Vision.News

Sorgen Gepäckkontrollen am Hauptbahnhof Frankfurt für mehr Sicherheit?

Gegenüber Bild sagt derweil der Innenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag Alexander Throm: „Die Bundesregierung hat keine Kontrolle mehr über die Sicherheit an unseren Bahnhöfen und Zügen.“ Er fordert: „Wir brauchen endlich eine Konsequenz bei der Kriminalitätsbekämpfung, und keine Gängelung unserer Polizei durch die Ampel.“ Als konkreten Vorschlag nennt er Gesichtserkennung an Bahnhöfen. Die innenpolitische Sprecherin der AfD-Fraktion im hessischen Landtag, Sandra Weegels, spricht sich derweil für anlasslose Gepäckkontrollen an Bahnhöfen aus. Eine weitere Möglichkeit seien auch stationäre Gepäckkontrollen an den Eingängen – analog zu den Sicherheitskontrollen an Flughäfen.

Am Frankfurter Hauptbahnhof gilt seit 1. Juni ein nächtliches Waffenverbot. Seitdem dürfen zwischen 20 und 5 Uhr im Bahnhofsgebäude keine Waffen nach dem Waffengesetz sowie Messer mit feststehender oder feststellbarer Klinge mit einer Länge von mehr als vier Zentimetern mitgeführt werden. Dem Todesschützen von Dienstagabend schien das egal zu sein.

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