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Neuer Chef im Kempinski-Hotel Gravenbruch hat viel vor

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Neuer Direktor im Kempinski-Hotel Gravenbruch ist Kai Behrens. Die Erfahrungen, die er in den ersten Wochen gesammelt hat, sind positiv.
Neuer Direktor im Kempinski-Hotel Gravenbruch ist Kai Behrens. Die Erfahrungen, die er in den ersten Wochen gesammelt hat, sind positiv. © Manuel Dorn

Kai Behrens sitzt mit einem Mineralwasser entspannt in der Lobby des Kempinski-Hotels in Gravenbruch. Er ist seit sechs Wochen der neue Chef des Fünf-Sterne-Hotels, nachdem Karina Ansos im Herbst nach Berlin als erste Frau als Hoteldirektorin des Adlons gewechselt ist. In dem gediegenen Ambiente mit einem herrlich glänzenden Weihnachtsbaum erzählt Behrens von den guten Erfahrungen der ersten Wochen mit dem für ihn neuen Team.

Neu-Isenburg - Der 49-Jährige war 22 Jahre lang rund um die Welt unterwegs, hat in der Hotellerie in Melbourne, im Oman, in Moskau und seit 2010 immer als Hoteldirektor gearbeitet. Seit 2012 ist er in dieser Position ausnahmslos in Kempinski-Hotels tätig: in Baku in Aserbaidschan sowie in verschiedenen Städten in China. Die letzte Station war an der kroatischen Adria-Küste, wo er für zwei Hotels verantwortlich war.

Was seine Lieblingsdestination in all den Jahren war, vermag Behrens nicht zu sagen: „Es gibt überall gute und weniger gute Seiten. Aber ich bin in der privilegierten Situation, egal in welcher Stadt, in welchem Land oder auf welchem Kontinent: Ich lebe in einem Fünf-Sterne-Hotel“, sagt er und lacht. Das hat natürlich auch einen Nachteil, als Direktor ist er gefühlt 24 Stunden im Dienst.

Jetzt also wieder Deutschland. Warum das Haus in Gravenbruch? „Das Hotel hat einen großen Stellenwert innerhalb des Unternehmens. Es ist ein Traditionshaus und schon seit 1976 in der Hand von Kempinski. Es hat mich gereizt, mit diesem Hotel nach der coronabedingten Pause wieder so richtig durchzustarten.“ Ein Problem hat der neue Chef schnell erkannt: „Der Fachkräftemangel in Deutschland ist immens, das hatte ich mir so schlimm nicht vorgestellt“, zieht Behrens eine erste Bilanz. Die Hotellerie war gebeutelt während der Pandemie. Er ist aber überzeugt: Wer die Arbeit als Gastgeber liebt, wird langfristig zurückkehren. „Dabei ist es auch meine Aufgabe und unsere als Team, die Mitarbeiter richtig abzuholen. Die Chemie muss stimmen, wir leben von der Harmonie im Team. Die Personalgewinnung wird unser großes Thema sein.“

Die Personalsituation macht das erste Projekt, das sich Kai Behrens für Gravenbruch vorgenommen hat, schwieriger als gedacht. Die Isenburger wird die Nachricht freuen: Die Torschänke soll wiedereröffnen. „Wir haben sie schön gemacht, wir haben eine tolle Karte mit hessischen Spezialitäten und einem Konzept im Family Style in der Schublade, bei dem die Schüsseln auf dem Tisch stehen. Wir könnten direkt starten, wenn wir denn Menschen haben, die dort arbeiten möchten.“

Behrens hat eine genaue Vorstellung von der kulinarischen Atmosphäre in der Torschänke. Authentisch und bodenständig soll es sein. Er sucht Köche und Personal aus der Region. Am liebsten einen Kellner, der mit hessischem Dialekt Ebbelwoi und Handkäs’ serviert. „Wir wollen, dass es von Anfang an gut läuft. Ich möchte unseren Hotelgästen die hessische Küche näherbringen und gleichzeitig sollen sich die Isenburger ganz regelmäßig zum Essen in der Torschänke treffen und wohlfühlen“, wünscht er sich die Begegnung mit den Menschen in der Region.

Im Hotel nimmt der Alltag an Fahrt auf. Die Tagungen nehmen deutlich zu. „Es sind weniger die ganz großen Meetings. Aber die Unternehmen haben gemerkt, dass beim Zoom-Meeting doch die anschließende Begegnung an der Bar fehlt. Wir sind da gut frequentiert“, sagt der Hoteldirektor. Ausbauen möchte er die Angebote für Familien mit Kindern, die das Hotel mit Park, See und Wellness-Bereich als Erholungsort nutzen. Das Kempinski als Herberge für Fußball-Mannschaften, sei es ein Bundesligateam oder die Nationalmannschaft, will Behrens fortführen und stabilisieren. Die Tradition der Winterbälle kann sich der Hotelchef vorstellen, wieder aufleben zu lassen – aber auch dazu braucht es ausreichend Personal.

Von Nicole Jost

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