Ich wollte nie nach Ibiza, bis ich diese Bucht (und dieses Hotel) entdeckt habe

Sein Leben lang sträubte sich unser Redakteur, nach Ibiza zu reisen. Grund dafür: Vorurteile. Wie er feststellte, gelten die nicht für die ganze Insel.
Ich wollte nie nach Ibiza bis ich diese Bucht  entdeckt habe
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Das erste Mal auf Ibiza? Wo Sie Urlaub machen können, ganz ohne Klischees und Partyrummel

Offen sein gegenüber neuen Erfahrungen und sich immer ein eigenes Bild machen. Eine Einstellung, die ich mein Leben lang beibehalten möchten, insbesondere wenn es darum geht, Menschen, Länder und Kulturen kennenzulernen. Doch jeder gute Vorsatz hat auch seine Grenzen, nicht wahr? Zum Beispiel weigerte ich mich bis vor Kurzem, nach Ibiza zu fliegen. Zu groß war das Allgemeinbild einer Insel, die natürlich eine großartige Natur und schöne Strände vorweisen kann, aber das zu einem (wortwörtlich) hohen Preis: mit lauten Bässen überfüllte Buchten, Restaurants und Strände, die alle anlocken, die gern viel zahlen, viel posten und wieder schnell verschwinden – zu Fuß, mit dem Taxi oder eben der Superjacht. Sicherlich die Erfüllung aller Reiseträume vieler Tourist:innen, nur eben nicht meine. Aber gelten diese Vorurteile wirklich für die ganze Insel? Kann man Ibiza nur genießen, wenn man jeglichen Kontakt vermeidet und lediglich vom eigenen Boot aus die Küste bewundert und an einsame Strände schwimmt? Oder gibt es doch einen Ort auf Ibiza, der genau das Richtige für mich ist? Ich wagte einen Versuch – und wurde tatsächlich überrascht.

Doch bevor ich mich vom Gegenteil überzeugen konnte, befeuerte die Reise selbst nach Ibiza zunächst sämtliche Vorurteile über die Tourist:innen, die sich mit mir einen Flieger teilten. Hautenge Polohemden und glitzernde Sandaletten füllten das Flugzeug binnen Minuten, in den Händen ausschließlich Designergepäck in leuchtenden Neonfarben. Stundenlang hätte ich mir diesen modischen Regenbogen anschauen können, wäre nicht der penetrante Geruch von zwei Runden Bacardi Cola gewesen, die mein Sitznachbar um 10 Uhr morgens beim Kabinenpersonal zum Frühstück bestellte. Ich merkte aber schnell, ich war nicht der einzige meiner Art. Neben den glitzernden Partytourist:innen sah ich viele Familien mit kleinen Kindern und modisch entschleunigte Menschen. Ich wurde die Hoffnung nicht los, doch noch die richtige Ecke auf der Insel finden zu können.

Das Interieur des Empfangs und der "Sun & Moon"-Bar gehören zu den Highlights des Hotels "Mondrian" auf Ibiza.

Julius Hirtzberger

Mondrian Ibiza: Wieso ich jederzeit wieder nach Cala Llonga reisen würde

Mein Ziel: Cala Llonga, ein Städtchen samt malerischer Bucht an der Ostküste der Insel, rund 25 Autominuten vom Flughafen entfernt. Wenig Hotels, wenig Party, viel Natur. Der vielversprechende Eindruck verstärkte sich, als ich meine Unterkunft für die kommenden Tage, das "Mondrian", erreichte. Ein 5-Sterne-Hotel, dessen Interieur einer Jacquemus-Boutique gleicht und dessen Bewohner:innen passend dazu keinerlei buntes Designergepäck und strassbesetzte Sonnenbrillen trugen (zumindest die, denen ich an der Rezeption begegnet bin). Der erste Eindruck des Hotels war hochwertig und dennoch wohnlich, eine Kombination, die sehr viel Geschick erfordert. Wir alle kennen auch die Designerfoyers, die super durchgestylt sind, aber nicht einladend aussehen. Während sehr freundliches Personal Gepäck und Ausweis an sich nahm und den Check-in vorbereitete, vertrieb ich mir die Zeit und erkundete die "Sun & Moon"-Bar, die ebenerdig zur Auffahrt und Rezeption ist und dessen Terrasse auf Strand und Küste hinabblickt. Noch bevor ich mein Zimmer gesehen hatte, entschied ich mich, den Nachmittag (samt liegen gebliebener Arbeit und Laptop) dort in der Sonne zu verbringen. Genau das hatte ich mir erhofft: eine balearische Bucht, ein stilvolles Hotel und Ruhe, um langsam in einen Urlaub zu starten.

Das "Mondrian" verfügt über 112 Zimmer und 42 Suiten, preislich starten Übernachtungen bei 300 € in der Nebensaison.

Julius Hirtzberger

Rückblickend hätte ich aber genauso gut in einem der rund 112 Zimmer und 42 Suiten arbeiten können, denn das wunderschöne Raumkonzept von Bar und Entree spiegelte sich auch dort wider. Das "Mondrian" gehört zu den Hotels, die uns alle unmittelbar in Versuchung bringen, im Anschluss an den Urlaub neue Möbel für die Wohnung zu kaufen. Warmes Holz, Details aus Leder und eine moderne Mittelmeerästhetik machen die Zimmer sehr gemütlich und bewohnbar, bieten gleichzeitig viele Motive für Hobbyinfluencer und Interieurfetischist:innen. Und sollte das Bedürfnis, dieses Feeling mit nach Hause zu nehmen, sich nicht eindämmen lassen, kann man im hoteleigenen Coffee-Shop "The Perq" wundervolle Töpferwaren kaufen und beim Barista auf das Zimmer schreiben lassen. Blickt man durch die offen gestaltete Architektur der Hotelräumlichkeiten aus den Fenstern, offenbart sich vor Bucht und Sandstrand eine elegante Poollandschaft, die zwar im Stile von exklusiven Beachclubs gehalten ist, aber keinen überambitionierten Party-DJ und Magnum-Flaschen-Publikum beherbergt. Geteilt wird sich dieser Bereich übrigens mit dem benachbarten und zur Hotelfamilie gehörenden Hotel "Hyde", wobei den Gäst:innen des "Mondrian" ein weiterer exklusiver Pool mit vielen Daybeds und der eigenen Bar "Bungalow" vorbehalten ist, die ganztags Sushi und Salate an die Liegen serviert.

Maritime Note, viel Holz und Naturtöne sind der visuelle rote Faden des "Mondrian".

Julius Hirtzberger

Apropos Essen. Im angrenzenden "Hyde"-Hotel finden sich auch die Räumlichkeiten für Frühstück und Abendessen. Ersteres erlebte ich dank meines gemütlichen Bettes mit Blick auf die mit Pinien bewachsenen Hügel erst am Tag der Abreise. Viel zu spät, ich hätte rückblickend jeden Tag auf der Terrasse mit einem neuen Blickwinkel auf die Bucht von Cala Llonga beginnen sollen. Die Tage kulinarisch beenden lassen sich hingegen auf denselben eleganten Holzstühlen des Frühstücksrestaurants. Denn mit nahendem Sonnenuntergang verwandelt sich der Bereich in das Restaurant "Cuyo" mit einer "Ocean-to-table"-Karte und starken mexikanischen Einflüssen. Einige Fisch-Tacos, Margaritas und Mezcal-Desserts später geht es dann optional wieder ins "Mondrian" in die "Sun & Moon"-Bar oder eben zum Spaziergang an den Strand, den man bequem über Aufzüge und eine Treppe erreicht. Dieser verfügt zusätzlich über einen hoteleigenen Bootssteg, der besonders nützlich ist, wenn man nach einem Strandtag mit der öffentlichen Fähre die Nachbarstadt Santa Eulària des Riu besucht – oder doch sein Glück in Ibiza-Stadt versuchen will.

Lädt ein zum Ausschlafen oder zu langen Stunden auf dem Balkon: der Blick auf die Pinienwälder von Cala Llonga.

Natürlich war es eigentlich blödsinnig zu denken, die große, internationale Partyinsel Ibiza würde keinen einzigen Platz haben, der mir gefallen würde, wenn ich nach einer ruhigen Auszeit mit gutem Essen und schöner Aussicht suche. Aber vielleicht war genauso meine Überraschung und das positive Erlebnis rund um Cala Llonga und das "Mondrian" um einiges stärker. Ich kann Sie auf jeden Fall alle nur dazu einladen, es auszuprobieren, wenn Sie genau danach suchen. Und sollte der ruhige Abend doch zu einer Party mit viel Tequila mutieren: Das "Pacha" erreichen Sie mit dem Taxi in 25 Minuten, und der morgendliche Kaffee im "The Perq" ist gut … und stark.

Adresse: Hotel Mondrian, Calle Atalaya 20, 07849 Cala Llonga, Ibiza
Preis: ab 300 € pro Nacht (in der Nebensaison)

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