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Phoebe Philo: Laura Ponte ist mit 50 Jahren das neue Gesicht der Marke.
Die Nachricht des Tages kam von Laura Ponte: Das galizische Model überraschte – und gleichzeitig auch irgendwie nicht – als Model für die neuste Kollektion der kürzlich zurückgekehrten Designerin Phoebe Philo. Trotz der Aufregung um dieses modische Highlight schien das Model an diesem Nachmittag die Einzige zu sein, die noch nichts davon wusste. "Aber warum ist das so eine große Sache?", fragte Ponte naiv ins Telefon. Teil der Kollektionswerbung war unter anderem auch die deutsche Schauspielerin Sandra Hüller.
Phoebe Philo macht Laura Ponte zu einem der neuen Gesichter ihrer Kollektion
Dass Models wie Laura Ponte für Phoebe Philo vor der Kamera stehen, hat tatsächlich in zweierlei Hinsicht eine wichtige Bedeutung: Zum einen, weil über wenige Comebacks in der Modewelt so viel gesprochen wurde wie über die Designerin Phoebe Philo. Zum anderen, weil es (leider) immer noch für eine Überraschung sorgt, wenn die großen Marken für ihre Kampagnen auf Frauen über 40 zurückgreifen, und zwar ohne großartig zu kaschieren und ihr Alter zu verschleiern.
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"Es ist ein Foto ohne Retusche ... Es zeigt die Person, wie sie ist", sagt Ponte selbst über das von der Brand produzierte Bild. "Ich finde es brillant, weil es der Wahrheit entspricht, und ich denke, es ist die richtige Zeit, um so etwas zu tun. Wir haben die Verantwortung, die Dinge so zu zeigen, wie sie sind. Ich bin sehr glücklich, vor allem weil die Frau, die Phoebe Philo darstellt, eine Frau ist, mit der ich mich identifiziere. Wenn es eine gewisse Kohärenz zwischen dir und der Marke gibt, ist es eine viel angenehmere Arbeit. Ich habe das Gefühl, dass nichts versteckt wird", fährt sie fort.
Der Fall von Laura Ponte ist jedoch kein Einzelfall. Während der letzten Modewochen hat sich ein Trend durchgesetzt, der sich zuvor nur zaghaft in bestimmten Kampagnen abzeichnete, nun aber endlich auch in den großen Ligen Anklang zu finden scheint: Während die Modewelt versucht, in Punkten Gewicht, Körpergröße und Herkunft immer diverser zu werden, scheint nun auch die Altersdiversität zuzunehmen – auch auf dem Laufsteg. "Ich glaube, das Spektrum ist heute in jeder Hinsicht breiter. Wenn man sich vor 15 Jahren eine Modenschau ansah, sahen sich alle Models sehr ähnlich, und es gab teilweise 14-Jährige auf dem Laufsteg", betont Federico Betancourt, Recruiter bei der Agentur Next Models.
Altersdiversität in der Modewelt: Kommt endlich der große Wandel?
Was die Frage angeht, ob wir es mit einem wirklichen Mentalitätswandel in der Branche zu tun haben, so sind die Expert:innen trotz der jüngsten Anzeichen skeptisch. "Ja, es gibt Marken, die den Einsatz diverser Models befürworten. Für viele ist es eine Marketingtaktik, für andere ist es auch eine Möglichkeit, Nähe zu ihrer Zielgruppe herzustellen", sagt Fernando Merino, Direktor der Agentur UNO Models, zu der auch Laura Ponte gehört. Ein Standpunkt, dem auch Betancourt zustimmt: "Manchmal ist es schwierig, einen vorübergehenden Trend (oder eine Übung in sozialer Performance) von einer wirklichen Veränderung zu unterscheiden, aber ich hoffe, dass Letzteres der Fall ist und dass die Marken sich weiterhin für eine größere Vielfalt bei ihren Castings entscheiden."
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Ob Trend oder nicht, die Wahrheit ist, dass bei Balmain und Helmut Lang eine ganze Reihe von Models gecastet wurden, die nicht nur älter, sondern auch stolz auf ihr Alter zu sein schienen. Bei Miu Miu sahen wir Kristin Scott Thomas und Ángela Molina in den Entwürfen von Miuccia Prada auf dem Runway laufen. Balenciaga zeigte Esther Cañadas, die mit 47 Jahren die Stücke präsentierte. Die Zwanzigjährigen sind immer noch am stärksten vertreten, aber es gibt auch andere Möglichkeiten. "Es gibt zweifellos eine gewisse Qualität und Ausstrahlung, die nur mit dem Alter kommt. Vor allem, wenn das Alter authentisch gelebt wird. Das Ziel ist, dass diese Models ihrem Alter entsprechend und sich dabei selbstbewusst fühlen", sagt Betancourt.
In diesem Sinne spiegeln Laura Pontes Worte die Gelassenheit und Sicherheit wider, die sie nach einem Leben vor der Linse erlangt hat. "Man muss die Vergänglichkeit der Zeit akzeptieren, man darf sie nicht ablehnen, sondern sollte sie mit allem lieben. Das Altern ist etwas, auf das wir uns freuen können", sagt das Model. "Zu dieser Akzeptanz gehört auch, dass ich meine Realität annehme und nicht vor ihr weglaufe. Ich habe viele Konflikte mit mir gehabt, und bei dem, was es mich gekostet hat, mich so zu akzeptieren, wie ich bin, wie könnte ich jetzt aufgeben?", scherzt sie.
Die Aufnahmen von Ponte sind somit zum Inbegriff eines Diskurses geworden, der immer deutlicher wird und der nicht nur von Vielfalt spricht, sondern auch von der Notwendigkeit, dass Frauen sich selbst akzeptieren, ohne sich zu verstellen. "Obwohl ich auch die Fantasie und Vorstellungskraft mag, die einen Großteil der Mode umgibt, applaudiere ich dieser Art von realer Vision", sagt Ponte. "Ich habe hier anspruchsvolle, strenge Aufnahmen gemacht, aber gleichzeitig verstehe ich auch die Leichtigkeit der Schönheit. Ich mag sie und nehme gerne an ihr teil. Aber die Leute können sagen, was sie wollen, es ist mir egal. Ich habe mich selbst schon akzeptiert."
Dieser Artikel erschien zuerst auf Vogue.es.
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