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Trainingsmotivation: Mit diesen 5 Tipps bleiben Sie das ganze Jahr über motiviert

Sie möchten mit regelmäßigem Sport anfangen, können sich aber nicht motivieren? Diese Tipps eines Experten helfen Ihnen bei einer langfristigen Trainingsmotivation.
Trainingsmotivation
Westend61

Langfristige Trainingsmotivation ist nicht einfach – diese 5 Tipps eines Sport-Experten helfen.

Gerade zum Jahreswechsel nehmen wir uns so einiges vor. Eine gesündere Ernährung, weniger Zeit am Handy verbringen – und natürlich der Klassiker unter den Neujahrsvorsätzen: Sport machen. Motiviert zu sein, ist beim Sport der Schlüssel – nur so bleiben wir konsequent und diszipliniert dabei, und nur dann werden körperliche und mentale Ergebnisse auf langfristige Sicht erreicht. Aber wie gelingt das?

Wir haben einen absoluten Experten auf dem Gebiet gefragt: Dr. Brendon Stubbs. Er ist klinisch-akademischer Physiotherapeut, mit einem PhD in Schmerzmedizin sowie Rehabilitation und hat mehr als 500 internationale wissenschaftliche Arbeiten veröffentlicht – die meisten davon zur Erforschung des Zusammenhangs zwischen Bewegung und Verbesserung des psychischen Wohlbefindens. Er hat uns Tipps gegeben, wie Sie auch weit über den Januar hinaus am Ball bleiben – selbst dann, wenn der innere Schweinehund unüberwindbar erscheint.

6 Gründe: Wieso fehlt es Ihnen an Motivation zum Sport?

Um herauszufinden, wie Sie sich nachhaltig zum Sport motivieren können, sollten wir erst mal eine andere Frage klären: Warum fehlt es Menschen so häufig an Motivation zum Sport? Dr. Stubbs kennt die Antwort: "Die Wissenschaft hat gezeigt, dass es oft eine Reihe von Faktoren gibt, die die Fitness-Motivation zur sportlichen Betätigung beeinflussen." Die häufigsten Gründe laut ihm sind:

  1. Zeitmangel
  2. Fehlende finanzielle Mittel
  3. Der Glaube, dass Bewegung nichts für einen selbst sei
  4. Körperliche Faktoren (wie eine Erkrankung, Schmerzen) oder mentale Faktoren (schlechte Stimmung)
  5. Ein geringes Selbstvertrauen
  6. Frühere schlechte Erfahrungen mit Sport, die Menschen davon abschrecken können, wieder anzufangen

Mit diesen 5 Tipps steigern Sie Ihre Trainingsmotivation

"Wenn es jemandem schwerfällt, sich zu sportlicher Betätigung zu motivieren, kann es hilfreich sein, sich einige wichtige Fakten bewusst zu machen", erklärt der Experte. So können wir versuchen, unsere persönliche Einstellung zu ändern, um eine dauerhafte Trainingsmotivation zu etablieren. Wenn Ihnen das noch zu schwammig ist, keine Sorge: Dr. Stubbs hat fünf konkrete Tipps für Sie!

#1 Fangen Sie klein an

"Als Erstes ist es ideal, mit kleinen Trainingseinheiten zu beginnen. So können Sie zum Beispiel mit 15 Minuten einer Übung starten, die Sie mögen. Das ist für viele realistisch unterzubekommen, und Untersuchungen zeigen, dass so bereits die Laune verbessert werden kann. Sobald Sie einen gewissen Erfolg erzielt haben (zum Beispiel erfolgreich eine Übung durchgeführt), können Sie überlegen, die Trainingszeit langsam zu erhöhen."

#2 Finden Sie eine Sportart, an der Sie Spaß haben

"Zweitens ist die Art von Bewegung, an der Sie am meisten Spaß haben, die beste für Sie. Es gibt Hunderte von Sportarten (Laufen, Fitnessstudio, Yoga usw.), die sich alle positiv auf die geistige und körperliche Gesundheit auswirken. Probieren Sie verschiedene Bewegungsformen aus, bis Sie eine Sportart finden, die Ihnen Spaß macht, und fühlen Sie sich nicht unter Druck gesetzt, die neuesten Sporttrends mitzumachen."

#3 Bleiben Sie konsequent dabei

"Drittens: Setzen Sie sich realistische und erreichbare Ziele, wobei Sie sich in erster Linie darauf konzentrieren sollten, konsequent dabeizubleiben und nicht zu viel oder zu lange zu trainieren. Wenn Sie Probleme haben, sich zu motivieren, ist das Schlimmste, was Sie tun können, sich unerreichbare Ziele zu setzen. Das könnte Sie möglicherweise zurückwerfen. Es ist besser, sich darauf zu konzentrieren, bei einer Sportart zu bleiben und ihr aktiv und beständig nachzugehen, als nichts zu tun. Der Schlüssel zu langfristigem Engagement und Motivation liegt in der Beständigkeit."

#4 Suchen Sie sich Unterstützung

"Überlegen Sie sich viertens, ob Sie das Training mit Freunden zusammen machen wollen. Soziale Unterstützung ist für viele Menschen eine große Motivation und kann helfen, am Ball zu bleiben. Es soll schließlich Spaß machen!"

#5 Seien Sie nachsichtig mit sich selbst

“Als Letztes: Seien Sie nicht zu hart zu sich selbst, wenn Sie einen Tag oder eine Woche aussetzen. Versuchen Sie einfach, sobald Sie es schaffen, wieder Sport in einem Tempo zu machen, das gerade zu Ihnen passt, und machen Sie weiter."

Warum haben viele Menschen Angst davor, mit Sport anzufangen?

Häufig haben Menschen Angst davor, mit Sport anzufangen. Ein regelmäßiger Trainingsplan erscheint wie eine unbezwingbare Aufgabe. Aber warum ist das so? "Hierfür kann es viele Gründe geben. Wir glauben oft, dass wir lange trainieren müssen (beispielsweise eine Stunde lang joggen gehen) oder uns "richtig verausgaben" müssen, um einen Effekt zu erzielen. Die Forschung hat jedoch eindeutig gezeigt, dass dies nicht der Fall ist. Vor allem nicht, um unsere psychische Gesundheit und unser Wohlbefinden zu verbessern – hier können schon kleine Trainingseinheiten von beispielsweise 15 Minuten zu einer deutlichen Verbesserung der Stimmung führen", erklärt der Sport-Experte.

54 Prozent der Deutschen schämen sich, ins Fitnessstudio zu gehen

Aber auch unser Selbstbild und unsere Erwartungen, die von den sozialen Medien und Werbung beeinflusst werden, spielen hier eine Rolle. Eine aktuelle Studie, die im August 2023 von Onepoll durchgeführt wurde, hat ergeben, dass 54 Prozent der Deutschen, die keinen Sport treiben, sich zu sehr schämen, ins Fitnessstudio zu gehen, weil sie nicht dem Bild der:s "typischen" Sportler:in entsprechen. Und unglaubliche 69 Prozent finden herkömmliche Sportwerbung nicht motivierend. 25 Prozent sagen sogar, dass sie Werbung vom Sport abhalte.

Aus diesem Grund hat ASICS die Kampagne namens "New Personal Best" ins Leben gerufen. Ziel ist, den Fokus weg von Zahlen und Statistiken hin zu individuellem Wohlbefinden und mentaler Gesundheit zu lenken. Die persönliche Bestleistung sollte schließlich nicht nur eine Zahl sein, sondern ein Gefühl. Wie Dr. Stubbs erklärt, bringt Sport schließlich nicht nur körperliche Vorteile, sondern auch Freude und verbessert das seelische Wohlbefinden. Es lohnt sich also, den inneren Schweinehund zu überwinden – es können ja auch erst mal nur 15 Minuten sein!

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