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Prinzessin Diana: Das ist die unerwartete Geschichte hinter ihrem außergewöhnlichen Brautschleier

Wer steckt hinter dem faszinierenden Design von Prinzessin Dianas Hochzeitsschleier? Elizabeth Emanuel, Designerin des Hochzeitskleides, lüftet das Geheimnis und enthüllt, wie dieses glanzvolle Kunstwerk entstand.
Prinzessin Diana Das ist die fesselnde Geschichte hinter ihrem atemberaubenden Brautschleier
Tim Graham

Prinzessin Diana: Die ganze Geschichte hinter ihrem legendären Brautschleier.

Die Timelines der sozialen Medien sind derzeit wieder gefüllt mit ikonischen Szenen und modischen Highlights von Prinzessin Diana – wohl vor allem im Zusammenhang mit der finalen Staffel von "The Crown". Denn Fans warten gerade gespannt auf den zweiten Teil, der in wenigen Tagen (ab dem 14. Dezember) auf Netflix zu sehen sein wird. In dem sehnsüchtig erwarteten Abschluss wurden (im bereits erschienenen ersten Teil) die letzten Wochen von Prinzessin Diana, darunter ihr Urlaub mit Dodi Al-Fayed, sowie die Erschütterungen in der Monarchie, und der ganzen Welt, nach ihrem tragischen Tod thematisiert. Jedoch gewährten die finalen Folgen auch viele Einblicke in Prinzessin Dianas liebenswerten Charakter und ihre unvergesslich-inspirierenden Looks, die bis heute die Modewelt prägen. Ein besonders beeindruckender modischer Moment bleibt dabei auch ihr Hochzeitsauftritt im Jahr 1981.

Lady Di und ihr außergewöhnliches Hochzeitskleid

"Wie ein Schmetterling, der aus seiner Puppe schlüpft" – so beschrieb Lady Dis Brautkleiddesignerin Elizabeth Emanuel einmal der britischen VOGUE den Anblick der Prinzessin von Wales an ihrem Hochzeitstag, als sie aus der königlichen Kutsche stieg und die Stufen der St-Paul's-Kathedrale hinaufschritt. Der Wind verfing sich dabei in ihrem Schleier, der über ihre perlenbesetzte Schleppe wehte – die längste in der Geschichte der Monarchie. Genau dieser Moment ergab ein unvergessenes Bild, in dem Majestät und Romantik aufeinandertrafen. Das opulente Design aus den 80er-Jahren, geschaffen von Modeschule-Absolvent:innen Elizabeth und David Emanuel, basierte dabei auf der meisterhaften Handwerkskunst einiger der besten Kunsthandwerker:innen Großbritanniens, darunter auch Peggy Umpleby.

Lady Di, eingehüllt in eine Wolke aus Tüll, kommt vor der St-Paul's-Kathedrale an, bereit, Prinz Charles zu heiraten und eine Prinzessin zu werden.

Princess Diana Archive

Ein königliches Geheimnis: Wer steckt hinter Dianas Hochzeitsschleier?

Umpleby, von ihren Arbeitgeber:innen S Lock, heute Hand & Lock, liebevoll Miss Peggy genannt, wurde damit beauftragt, den spektakulären Seidentüllschleier für Prinzessin Diana ganz allein von Hand zu besticken. Obwohl die Schmuckmarke seit der Gründung des Unternehmens im Jahr 1767 die offizielle Garderobe der königlichen Familie veredelte, wurde der Auftrag als striktestes Geheimnis behandelt. Lediglich Miss Peggy wurde in die Einzelheiten dieser großen Aufgabe eingeweiht. Denn mit 35 Jahren Erfahrung im Nähen bei S Lock galt sie als qualifizierteste Kandidatin, um die anspruchsvollen kreativen Vorgaben der Emanuels umzusetzen.

Dianas Schleier fiel kaskadenartig über ihre legendäre, 25 Fuß lange Schleppe, die über einen sorgfältig gefertigten Mechanismus im Inneren ihrer weiten Röcke an ihr befestigt war, zusammen mit einem goldenen Hufeisen als Glücksbringer.

Princess Diana Archive

So entstand der Feenstaub-Effekt auf Dianas Hochzeitsschleier

"Ich wollte, dass die winzigen Perlmutt-Pailletten so aussehen, als wären sie auf dem Tüll verstreut", erklärt Elizabeth Emanuel. "Da die Pailletten fast durchsichtig waren, würde nur das Funkeln des Lichts sichtbar sein und einen Feenstaub-Effekt erzeugen. Wir haben die gleichen Pailletten auf dem Kleid selbst verwendet, damit es auch funkelt, wenn Diana den Gang hinuntergeht." Mit 139 Metern Tüll, 10 000 Mikroperlen und keinem spezifischen Muster machte sich Umpleby an die Arbeit, wobei sie ihrer eigenen Intuition vertraute und einen speziell konstruierten großen Rahmen nutzte, um die zarten Stoffbahnen schonend bearbeiten zu können.

Die Spencer-Tiara – eine zarte Anspielung auf Lady Dis eigenes Familienerbe – sicherte den riesigen Schleier an seinem Platz

Fox Photos

Dianas Hochzeitsschleier war ein Geheimauftrag

"Zuerst arbeitete Miss Peggy nachts zu Hause an dem Schleier, manchmal bis fünf Uhr morgens", erinnert sich der hauseigene Modehistoriker Robert McCaffrey von Hand & Lock. "Die Arbeit ging so nur langsam voran, und um den Abgabetermin einzuhalten, erzählte sie anderen Sticker:innen, dass sie in Urlaub fahren würde, aber in Wahrheit saß sie zwei Wochen lang an ihrem Küchentisch und stickte. Der Schleier wurde fertiggestellt, an die Emanuels geschickt, und sie kehrte zur Arbeit zurück, nur um von ihren Kolleg:innen gesagt zu bekommen, wie blass sie trotz ihres zweiwöchigen 'Urlaubs' aussah."

Die Emanuels hatten ein zweites Kleid kreiert – für den Fall, dass Details des Originals durchsickern –, aber es gab immer nur einen prächtigen Schleier, der einer Prinzessin würdig war.

Princess Diana Archive

An Dianas Hochzeitslook arbeiteten auch die Mütter der Designer:innen mit

David und Elizabeth, die ihre Mütter beschäftigen mussten, um die mühsamen Handarbeiten an Dianas Kleid rechtzeitig fertigzustellen, waren Miss Peggys einziger Rettungsanker während des einsamen Prozesses. "Trotz des enormen Arbeitsaufwands blieb sie die ganze Zeit über ruhig", erinnert sich Elizabeth an die inzwischen pensionierte Stickerin. "Wir waren zuversichtlich, dass sie unsere Vision perfekt interpretieren würde, und das tat sie auch." Die Designer:innen sahen Diana nur bei der abschließenden Anprobe im Buckingham-Palast in Kleid und Hochzeitsschleier, weil so viel Stoff und Tüll gar nicht in den winzigen Showroom der Emanuels passte. "Der Effekt war magisch, und Diana sah umwerfend aus – wie eine echte Märchenbraut", erzählt sie. Die Bilder der strahlenden jungen Frau, einer Kindergärtnerin, die an ihrem Hochzeitstag 1981 in eine Wolke aus glitzerndem Tüll gehüllt wurde, sollten als einer der epischsten Brautlooks aller Zeiten in die Geschichte eingehen.

Dieser Artikel erschein im Original auf Vogue.co.uk.

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