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Offenbach bundesweit ganz vorne bei Depressionen – Zahlen steigen

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In keiner anderen Stadt in Deutschland wird die Diagnose Depression so häufig gestellt wie in Offenbach. Die Zahl der Betroffenen nimmt stetig zu.

Offenbach – In keiner anderen kreisfreien Stadt oder Landkreis in Deutschland wird die Diagnose Depression so häufig gestellt wie in der Stadt Offenbach. Das zeigen aktuelle Zahlen aus dem AOK-Gesundheitsatlas, der die Diagnosedaten in einem statistischen Verfahren auf die Gesamtbevölkerung hochrechnet. Am anderen Ende der Skala steht Heidelberg.

Laut AOK-Gesundheitsatlas waren 2022 bundesweit 12,52 Prozent der Bevölkerung von Depressionen betroffen, ein Anstieg gegenüber 11,66 Prozent fünf Jahre zuvor. Auch in Hessen ist ein leichter Anstieg zu verzeichnen: 13,43 Prozent im Jahr 2022 gegenüber 12,42 Prozent im Jahr 2017. Allerdings ist die regionale Verteilung der Depressionen sehr unterschiedlich. Besonders auffällig ist der Unterschied zwischen Offenbach mit einem Betroffenenanteil von 17,72 Prozent und dem nur 100 Kilometer entfernten Heidelberg mit 8,43 Prozent.

Spaziergänger gehen einen Hügel hinauf, während bei stürmischem Wetter dunkle Wolken am Horizont vorbeiziehen. (Symbolbild)
Spaziergänger gehen einen Hügel hinauf, während bei stürmischem Wetter dunkle Wolken am Horizont vorbeiziehen. (Symbolbild) © Moritz Frankenberg/dpa

Regionale Unterschiede bei Depressionen in Hessen

In Hessen liegen die Werte für Depressionen durchweg im zweistelligen Prozentbereich. Am besten schneiden die Stadt Darmstadt (10,16 Prozent), der Hochtaunuskreis (10,42 Prozent) und der Main-Taunus-Kreis (11,01 Prozent) ab.

Dr. Christoph-Gerard Stein, Mediziner bei der AOK Hessen, weist darauf hin, dass Depressionen eine zunehmende Ursache für Arbeitsunfähigkeit oder stationäre Krankenhausbehandlungen sind. Vor allem Männer zeigten seltener typische Symptome wie Traurigkeit oder Angst und neigten eher zu Reizbarkeit, Aggressivität und Risikoverhalten. Zudem würden Männer seltener ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.

Hilfe bei Suizidgedanken

Wenn Ihre Gedanken darum kreisen, sich das Leben zu nehmen, bieten verschiedenen Organisationen Hilfe und Auswege an: Telefonseelsorge: 0800/111 0 111 oder 0800/111 0 222. Dort sind Mitarbeiter rund um die Uhr erreichbar, mit ihnen können Sorgen und Ängste geteilt werden. Die Telefonseelsorge bietet auch einen Chat an: telefonseelsorge.de.

Für Kinder und Jugendliche gibt es außerdem die „Nummer gegen Kummer“ – erreichbar montags bis samstags von 14 bis 20 Uhr unter 11 6 111 oder 0800/111 0 333. Eine Mailberatung für junge Menschen gibt es auch über die Website U25 Deutschland und über Jugendnotmail.

Um die Wartezeit bis zum Beginn einer Therapie zu überbrücken, kann laut AOK das Online-Selbsthilfeprogramm „moodgym“ eine sinnvolle Ergänzung zur ärztlichen und psychotherapeutischen Behandlung sein. Der „Familiencoach Depression“ wiederum soll Angehörigen helfen, sich fundiertes Wissen anzueignen und Betroffene zu unterstützen, ohne sich selbst zu überfordern. (cas)

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