Westthüringen | Nachrichten und aktuelle Informationen

Mit Verspätung hat am Donnerstagnachmittag am Landgericht Gera ein Prozess um schweren sexuellen Kindesmissbrauch begonnen. Der 32-jährige Angeklagte war nicht rechtzeitig aus der JVA Tonna nach Gera überführt worden. Auf Antrag der Nebenklage wurde die Anklage unter Ausschluss der Öffentlichkeit verlesen. Grund seien die Persönlichkeitsrechte des minderjährigen Opfers, so die Begründung. Dem gelernten Lagerfacharbeiter aus dem Landkreis Saalfeld-Rudolstadt wird vorgeworfen, sich über mehrere Jahre an der Tochter einer Bekannten vergangen haben. Das Mädchen war zu Beginn der Übergriffe acht Jahre alt. In mehreren Fällen soll der Angeklagte auch Bildmaterial von den Taten erstellt haben.

Der Wartburgkreis ist trotz der Strukturprobleme der Automobilindustrie weiterhin Thüringens Umsatzschwergewicht. Die Industrieunternehmen in der Region haben laut Statistischem Landesamt in der ersten Jahreshälfte 2,2 Milliarden Euro Umsatz gemacht. Das war zwar ein Rückgang von 1,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Allerdings fiel er geringer als im Landesschnitt. Zu den Regionen mit umsatzstarker Industrie gehört laut Landesamt auch der Ilm-Kreis. Er erzielte im ersten Halbjahr Erlöse von 1,8 Milliarden Euro. Im Ilm-Kreis liegt Thüringens größtes Gewerbegebiet "Erfurter Kreuz".

In Gotha gibt es immer mehr illegalen Müll. Wie die Stadtverwaltung mitteilte, mussten in diesem Jahr bereits 30 Tonnen Müll beseitigt werden. Das sei schon jetzt ein deutlicher Anstieg im Vergleich zum vergangenen Jahr. Illegaler Müll werde vor allem in der Innenstadt, in Gotha-Ost und Gotha-West sowie am Coburger Platz entsorgt. Im Müllersweg mussten städtische Mitarbeiter Autoreifen beseitigen. Auf Spielplätzen, in den Stadtwäldern und auf Wiesen wurden ebenfalls Abfälle entdeckt, die eigentlich in die Restmülltonne gehören, hieß es. Für die Entsorgung entstehen der Stadt nach eigenen Angaben Zusatzkosten in Höhe von mehr als 6.000 Euro pro Jahr. Gotha werde das Personal des City Service daher um zwei auf vier Stellen aufstocken.

Bei einem Unfall am Donnerstagmittag in Waltershausen (Landkreis Gotha) ist eine Frau schwer verletzt worden. Laut Polizei hatte ein Mann in seinem Wagen die Vorfahrt der 55-jährigen Autofahrerin missachtet. Beide Autos prallten im Kreisverkehr ineinander. Der Wagen der Frau überschlug sich und blieb auf dem Dach liegen. Die schweren Verletzungen der Fahrerin werden im Krankenhaus behandelt. Der Schaden liegt Polizeiangaben zufolge bei 15.000 Euro.

Vor dem Eisenacher Stadtrat ist der neue Oberbürgermeister Christoph Ihling (CDU) vereidigt worden. Das älteste Stadtratsmitglied, Eckart Pfeiffer (AfD) nahm dem CDU-Politiker den Amtseid ab. Ihling sagte, er wolle gemeinsam mit dem Stadtrat für Eisenach streiten und freue sich auf die nächsten Jahre. Anschließend wurden zwei weitere Ortsteilbürgermeister vereidigt, Sabine Heep (CDU) für Hötzelroda und Christian Hell (CDU) für Neuenhof-Hörschel.

In Bad Salzungen gibt es jetzt baurechtlich grünes Licht für das geplante Hospizzentrum St. Wendel. Der Stadtrat hat am Mittwochabend den Bebauungsplan für das Gebiet beschlossen. Nun könne der Bauantrag gestellt werden, sagt Bürgermeister Klaus Bohl (Freie Wähler) MDR THÜRINGEN. Das Hospizzentrum bezeichnete er als äußerst wertvolles Projekt. In den Bebauungsplan wurden alle Stellungnahmen wie beispielsweise die der Denkmalpflege eingearbeitet. Es handele sich um ein hochsensibles Areal mit Begräbnisstätten aus vergangenen Jahrhunderten, so Bohl.

Die Sonde vom Wetterballon der Salzmannschule in Schnepfenthal (Kreis Gotha) ist wieder in der Schule angekommen. Ein ehemaliger Schüler hat sie laut Biologielehrer Matthias Weigel aus dem belgischen Ostende mitgebracht. Dort hatte sie ein Kapitän hinterlegt. Der mit Helium gefüllte Wetterballon hatte vor knapp zwei Wochen einen überraschenden Flugverlauf mit Kurs nach Belgien genommen. Eigentlich sollte er nach Berechnungen der Schülerinnen und Schüler über Ostthüringen in 36 Kilometer Höhe platzen und abstürzen. Allerdings platzte der Wetterballon nicht und geriet in eine starke Westströmung. Dadurch flog er bis über den Ärmelkanal. Die Sonde trieb in der südlichen Nordsee vor Belgien mit den Messgeräten nach Nordosten in Richtung Niederlande. Sie wurde schließlich von einem Schiffskapitän entdeckt. Nachdem die Sonde wieder in Schnepfenthal ist, sollen die gesammelten Daten in den nächsten Wochen ausgewertet werden. Die zwei Datenträger mit den Messwerten seien intakt. Allerdings wurden Kontakte des Datenträgers mit den Videoaufzeichnungen durch das Meerwasser zerstört. Mit den Daten sollen Informationen über das Klima abgeleitet werden. Das Atmosphärenprojekt wurde im Rahmen einer Projektwoche an der Salzmannschule zusammen mit dem Verein "NaWi School" umgesetzt. Zwei Studenten aus Berlin und der Vereinsgründer Immo Kadner begleiteten den gesamten Prozess und leiteten die Schülerinnen und Schüler an.

Die Eisenacher Drachenschlucht ist um eine Sehenswürdigkeit reicher: Im Anschluss an den engsten Teil der Klamm wurde eine lange Bank für die Besucher geschaffen. Sie besteht aus einem acht Meter langen mächtigen Fichtenstamm, in den Forstwirt Tobias Rommel einzelne Sitzplätze hineingesägt hat. Der mehr als 120 Jahre alte Baum stand am Felsen oberhalb der Schlucht und war abgestorben. Aus Sicherheitsgründen musste er laut Revierleiter Stefan Wichmann entfernt werden. Er wurde gleich vor Ort zur Sitzbank umgestaltet.