Mode & Film

"Barbie"-Film: So hat Kostümdesignerin Jacqueline Durron die ikonischen Looks für die Leinwand konzipiert

Rosa neu denken! Die Kostümdesignerin des neuen "Barbie"-Films, Jacqueline Durran, verrät, warum man die Ikone unter den Puppen erst mit Mode wirklich zum Leben erweckt.
Barbie Film Margot Robbie Outfit Kostuem
Courtesy of Warner Bros. Pictures

"Barbie"-Film: Kostümdesignerin Jacqueline Durran verriet uns exklusive Details über die Looks von Margot Robbie und Co.

"Barbie ist sehr eng mit der Mode verknüpft, denn im Grunde spielt man mit ihr, indem man sie immer wieder neu einkleidet", sagt Kostümdesignerin Jacqueline Durran. "Mit ihren Anziehsachen drückt sie sich überhaupt erst aus." Nachdem sie bereits 2019 einen Oscar für ihr modisches Werk in "Little Women" gewann, fragte Regisseurin Greta Gerwig auch für ihr nächstes Projekt bei Jacqueline Durran an: Dieses Mal ging es dabei um die Ausstattung einer kompletten Welt für Barbie.

Die Entwürfe der Kostümdesignerin gingen von der Malibu-Barbie aus – ließen jedoch genug Freiraum für Neuinterpretationen mit Retro-Flair.

Courtesy of Warner Bros. Pictures

Jacqueline Durran stattete die Welt von Barbie modisch aus. Dabei setzte sie auf ein strenges Farbschema in Pastelltönen: Margot Robbie verkörpert die Ikone unter den Puppen hier in einem Minikleid mit passendem Sonnenhut und rosa Muschel-Accessoires.

Courtesy of Warner Bros. Pictures

Jacqueline Durran: Was Barbie von anderen Filmfiguren unterscheidet

Jacqueline Durran (die aus London stammt) bemerkte schnell, dass der Prozess bei diesem modischen Unterfangen anders verlaufen würde als bei den bisherigen Filmen, an denen sie mitwirkte: "Man kann Barbie nicht wie eine normale Figur behandeln, da die Motivation für das, was sie trägt, bei ihr nicht von innen heraus kommt." Barbie sei jedoch überaus praktisch veranlagt. "Das entscheidende Merkmal für ihre Kleiderwahl ist, wohin sie geht und was sie vorhat", erklärt Jacqueline Durran. "Es geht tatsächlich darum, dass sie von Kopf bis Fuß für ihren jeweiligen Job oder ihre bevorstehende Aufgabe angezogen ist." So kommt auch jede Puppe gleich mit einem passenden Mode-Set: Für einen Strandbesuch verfügt sie etwa über einen Badeanzug, ein Kleid, eine Tasche, einen Hut sowie die passenden Schuhe und alle weiteren notwendigen Accessoires.

Margot Robbie als Barbie im “French Rivera”-Badeanzug

Warner Bros.

So interpretierte Jacqueline Durran die berühmten Barbie-Looks neu

"Die Malibu-Barbie war für uns so etwas wie der Schlüssel", sagt Jacqueline Durran. Doch sie wollte das Vorbild nicht zu genau nehmen: Anstatt sich bis ins kleinste Detail auf die Original-Puppe zu beziehen, passen vielmehr alle Kostüme im Barbie-Land in eine limitierte Anzahl von Farbkombinationen, "die die Vorstellung eines Strandes an der französischen Riviera in den frühen Sechzigerjahren aufgreift". Denken Sie hier an leuchtende Trios von sommerlichen Pastelltönen: "Lavendel, Knallblau und Hellblau; Grün, Orange, Beige; Orange, Blau, Rosa; zwei Rosatöne und dazu Gelb …" Es gab der schwindelerregenden Aufgabe die notwendige Struktur, ebenso wie eine "strenge Tabelle". Von der Müllsammlerin-Barbie bis zur Postangestellten-Barbie: Für den Film mussten Dutzende von Berufen modisch völlig neu gedacht werden. Jacqueline Durran machte sich mit ihrem Team immer wieder auf die Suche und durchforstete jegliche Läden nach dem perfekten rosafarbenen Overall oder einem Werkzeugkasten im authentischen Barbie-Look. "Es gab wirklich unzählige Kostümwechsel", sagt sie lachend.

"Barbie" startet am 20.7. im Kino.

Warner Bros.

Im Barbieland

Courtesy Warner Bros. Pictures

Auch im "Barbie"-Film ist Margot Robbie Chanel-Botschaftlerin

Bei einer der letzten Anproben hatte Schauspieler Ryan Gosling noch die Idee, seiner Figur personalisierte Unterwäsche (der erfundenen Marke "Ken") zu verpassen – ein Detail, das im Rahmen der Ankündigung des Films schnell viral ging. "Wir mussten uns dadurch natürlich mit der Produktion wahnsinnig beeilen", verrät sie. Die meisten Kleidungsstücke in der Welt von Barbie gehen auf Jacqueline Durran und ihr Team zurück – und "wenn Margot Robbie dann doch etwas trägt, das nicht von uns stammt, ist es ziemlich sicher Chanel". Aus den Archiven des französischen Modehauses wählten sie Anzüge, Strand- und Sportbekleidung, aber auch Accessoires. Alles, was für uns interessant war, aber nicht "die richtige Größe oder Farbe hatte, haben sie für uns einfach noch mal neu produziert", erzählt sie. Viele der Looks versprühen dabei den Flair der Achtzigerjahre. Was der Grund dahinter ist? "Greta mochte es sehr, wenn die Looks mit dem Erscheinungszeitraum der Barbies, mit denen sie einst spielte, übereinstimmten", sagt Jacqueline Durran und lächelt. "Sie war eben ein großer Fan."

Leuchtende Sommertöne überall: Filmstill aus “Barbie”

Jaap Buitendijk

Dieser Artikel erschienen zuerst in unserer Juli/August-Ausgabe 2023. Entdecken Sie das Heft im Zeitschriftenhandel oder lassen Sie es sich bequem nach Hause liefern – zum Beispiel über Amazon.

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