Kunst

Kulturtipps Wien: 10 Gründe, warum es sich diesen Herbst besonders lohnt, in die Hauptstadt zu reisen

Im Herbst gibt es in der Wiener Kunst- und Kulturszene viel zu entdecken. Von den unkonventionellen Skulpturen von Erwin Wurm bis zu feministischen Werken auf der Viennacontempoary – das sind die Highlights in der österreichischen Hauptstadt.
Wiener Kunstherbst Wien Ausstellungen Herbst 2024 Erwin Wurm
Erwin Wurm / fotografiert von Markus Gradwohl

Wiener Kunstherbst 2024: Diese Ausstellungen und Events sollten Sie sich nicht entgehen lassen.

Ein Trip nach Wien lohnt sich eigentlich immer – und diesen Herbst ganz besonders. Neben Klassik und Kaffeehäusern überzeugt die österreichische Hauptstadt mit Kunst und Kultur. Ab September finden in der ganzen Stadt verteilt Kunstfestivals statt, die unbekannteren lokalen genauso wie internationalen Künstler:innen eine Bühne geben. Kunstinstitutionen und Museen stellen Werke von großen Namen wie Gustav Klimt, Erwin Wurm und Kazuko Miyamoto aus, während Offspaces zu Performances, Diskussionen und Clubnächten einladen.

Wiener Kunstherbst 2024: Das sind die diesjährigen Kunst-Highlights

Welche Ausstellungen und Events Sie in Wien auf keinen Fall verpassen sollten? VOGUE hat die Highlights für Sie zusammengefasst.

#1 Kunstmesse Viennacontemporary

Merken Sie sich die zweite Septemberwoche vor: Da steigt nämlich die renommierte Kunstmesse Viennacontemporary, bei der sich Galerien und Künstler:innen aus der ganzen Welt für Ausstellungen und Diskussionen versammeln. Viennacontemporary steht in diesem Jahr unter der künstlerischen Leitung von Francesca Gavin und ist in folgende drei Sektionen unterteilt: "Statement" widmet sich dem Thema Energie und fördert den Dialog über Nachhaltigkeit durch den Blickwinkel der Kunst, während die "Zone 1" junge und aufstrebende Talente, die eine enge Verbindung zu Österreich pflegen, vorstellt. Unser Favorit? "Context". Dieser Bereich fokussiert sich auf weniger bekannte Künstler:innen des 20. Jahrhunderts, größtenteils Frauen, die traditionelle Vorstellungen von Weiblichkeit infrage stellten und die weibliche Lust thematisierten.

Viennacontemporary, vom 12. bis zum 15. September, Messe Wien, Halle D

#2 Parallel Vienna

Parallel Vienna, 2023

Max Parovsky

Zeitgleich zur Viennacontemporary findet auch die Parallel Vienna – eine Mischung aus Kunstmesse, Ausstellungsplattform und Künstler:innenatelier – statt. Wie im Vorjahr wird die Veranstaltung in drei leer stehenden Pavillons im Otto-Wagner-Areal im Westen Wiens zwischen Jugendstilbauten und viel Grün ausgerichtet.

Parallel Vienna, vom 11. bis 15. September, Baumgartnerhöhe 1, 1140 Wien

#3 Galerienfestival “Curated by”

Maya Shenfield, "Interstellar" from the album "Under the Sun", official music video, directed by Pedro Maia, film still, 2023 | Thrill Jockey © 2023, Courtesy of the artist, Galerie Crone Wien

Wer sich in kleineren Spaces aufhalten möchte, kann im Rahmen von "Curated by" von Galerie zu Galerie hoppen. Dieses Jahr bringt Österreichs größtes Galerienfestival insgesamt 24 etablierte und junge Galerien zusammen und steht unter dem Motto "Untold Narratives", das sich in Fotografien, Installationen und Gemälden äußert.

Curated by, vom 17. September bis zum 19. Oktober, in diversen teilnehmenden Galerien

#4 Ausstellung "Forms of the Shadow" in der Secession

Kyungah Ham, What you see is the unseen Chandeliers for Five Cities SK 02-01 North Korean hand embroidery, silk threads on cotton, middle man, smuggling, bribe, tension, anxiety, censorship, ideology, wooden frame approx. 1800hrs 1person, 2017 -2018, 137 x 183 cm

Ein weiteres Highlight ist die neue Ausstellung "Forms of the Shadow" in der Wiener Secession, kuratiert von Sunjung Kim. Diese untersucht den Schatten als Symbol für Veränderung und reflektiert über globale Themen wie Klimakrise und politische Konflikte, indem es das "nackte Tageslicht" als Metapher für das Offenlegen und Hinweisen auf diese Probleme nutzt.

"Forms of the Shadow", vom 20. September bis zum 17. November, Secession, Friedrichstraße 12, 1010 Wien

#5 Wiener Aktionismus Museum – Special zur Viennacontemporary

Das "WAM" widmet sich, wie der Name schon verrät, dem Wiener Aktionismus. Dabei handelte es sich um eine avantgardistische Kunstbewegung, die in den 1960er-Jahren in Wien entstand und mit ihrem provokativen und häufig schockierenden Performances die traditionellen Grenzen von Kunst und Ästhetik überschritt. Wer jetzt mehr wissen will, sollte sich am Wochenende der Viennacontemporary vielleicht eine Führung mit Direktorin Julia Moebus-Puck durch die aktuelle Ausstellung "Was ist Wiener Aktionismus?" buchen.

WAM Spezial zur Vienna Contemporary im Wiener Aktionismus Museum, 13. September um 14 Uhr, Weihburggasse 26, 1010 Wien

#6 Alexandra Domanovic in der Kunsthalle

Aleksandra Domanović, "Turbo Sculpture", Filmstill, 2010–2024, Courtesy die Künstlerin und Tanya Leighton, Berlin und Los Angeles

Aleksandra Domanović konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Überschneidungen von Mensch und Maschine und untersucht, wie diese unser Verständnis von Identität und aktueller Gesellschaft prägen. In "Turbo Sculpture" setzt sie beispielsweise westlichen Popkultur-Ikonen wie Madonna oder Johnny Depp mit kleinen Städten auf dem Balkan in Bezug und reflektiert so auf humorvolle und kritische Weise die postsozialistische Kultur im ehemaligen Jugoslawien.

Ausstellung von Alexandra Domanovic in der Kunsthalle, vom 5. September 2024 bis zum 26. Januar 2025, Museumsplatz 1, 1070 Wien

#7 Erwin Wurm in der Albertina Modern

Erwin Wurm | Eames, 2023 | © Erwin Wurm, Bildrecht, Wien 2024 | Foto: Markus Gradwohl

Erwin Wurm / fotografiert von Markus Gradwohl

Erwin Wurm | One Minute Sculpture, 1997 | ALBERTINA, Wien © Erwin Wurm / Bildrecht, Wien 2024

Einer der bedeutendsten Künstler:innen der Gegenwart ist sicherlich der Österreicher Erwin Wurm, der für seine unkonventionellen und oftmals ironischen Arbeiten bekannt ist. Die "One Minute Sculptures" zählen zu seinen bekanntesten Werken. Dabei wurden Betrachter:innen dazu aufgefordert, alltägliche Gegenstände für eine Minute auf ungewöhnliche Weise zu nutzen, um so temporäre und absurde Skulpturen zu schaffen – woraus zum Beispiel ein Bild, das zwischen die Zehen geklemmte Essiggurken zeigt, entstand. Das und mehr gibt's anlässlich seines 70. Geburtstags ab Mitte September in der Albertina Modern zu sehen.

"Die Retrospektive zum 70. Geburtstag" von Erwin Wurm in der Albertina Modern, vom 13. September 2024 bis zum 9. März 2025, Karlsplatz 5, 1010 Wien

#8 "From Klimt to Warhol" in der Heidi Horten Collection

Jean-Michel Basquiat, "Mr. Greedy", 1986, Heidi Horten Collection, © Bildrecht, Wien, 2023

© Helmut Karl Lackner

Die Auswahl der Werke für die neue Dauerausstellung "From Klimt to Warhol" wurde unüblicherweise nicht von Kurator:innen, sondern von Besucher:innen der Heidi Horten Collection ausgewählt. Diese konnten innerhalb von neun Monaten im Rahmen des partizipativen Projekts #ARTfluence für ihre Lieblingswerke aus dem 20. und 21. Jahrhundert abstimmen – darunter neben Klimt und Warhol auch Namen wie Paul Klee, Mark Rothko, und Basquiat.

"From Klimt to Warhol" in der Heidi Horten Collection, ab dem 6. September, Hanuschgasse 3, 1010 Wien

#9 Kazuko Miyamoto im Belvedere 21

Kazuko Miyamoto vor "The Arch and the Holeway to the Cellar" (später umbenannt zu "Archway to Cellar"), 1978, Ausstellungsansicht MoMA PS1, New York City, 1978

Courtesy Kazuko Miyamoto und EXILE

Kazuko Miyamoto ist eine wichtige Protagonistin der Kunstszene in der New Yorker Lower East Side, die ihre japanische Herkunft mit westlichen Kunstpraktiken in Verbindung setzt. Im Herbst sind ihre Installationen, die ihren Ausgangspunkt zwar im Minimalismus haben, aber über dessen strenge geometrische Abstraktion hinausgehen, im Belvedere 21 ausgestellt. Typisch für Miyamoto: zwei- und drei-dimensionale Arbeiten aus Baumwollfäden, Seilen oder Nägeln.

Kazuko Miyamoto im Belvedere 21, vom 12. September 2024 bis zum 2. März 2025, Arsenalstraße 1, 1030 Wien

#10 Musikfestival "Unsafe Sounds"

Evicshen beim vorherigen Unsafe Sounds Festival

Amber Denver

Im September feiert außerdem das eher undergroundige Musikfestival "Unsafe Sounds" sein zehnjähriges Jubiläum. Unter dem Titel "Of Many Worlds" werden in diesem Jahr knapp 80 Künstler:innen und Speaker:innen in unterschiedlichen Locations auftreten. Die Formate gestalten sich ebenso vielfältig wie die Spielorte; sie reichen von Konzert- und Clubnächten mit avantgardistischer elektronischer Musik über Diskussionen, Vorträge und Workshops zu soziokulturellen Fragestellungen bis hin zu einer Ausstellung im Wiener WUK, die sich darum dreht, inwiefern bestimmte Klänge als bedrohlich oder störend empfunden werden.

Musikfestival Unsafe Sounds, vom 5. bis zum 15. September 2024, sieben verschiedene Locations

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