Schöne, lange Wimpern sind der Traum vieler. VOGUE-Redakteurin Maria Goldbach verrät ihre besten Tipps.
"Wow, hast du tolle Wimpern!" Dieses Kompliment machen mir immer wieder Leute (teilweise auch Fremde). Ich freue mich darüber jedes Mal, denn während meiner Schulzeit habe ich oft bewundernd auf die langen, nach oben geschwungenen Wimpern einer Freundin geschaut, die – im Gegensatz zu mir – mit von Natur damit gesegnet war. Meine Wimpern zeigen stur geradeaus, anstatt sich nach oben zu wölben, und waren zwar auch nie kurz, aber auch nicht wirklich lang
Es folgte jahrelanges Experimentieren mit verschiedenen Mascaras, Primern, Seren, Fake-Lashes und Wimpernzangen – eine Zeit lang habe ich mir sogar jeden Abend Vaseline auf die Augen geschmiert. Das resultierte in einer wilden Mischung aus Erfolgen und absoluten Fehltritten, ein klassisches Beispiel für "Trial and Error". Irgendwann ging die Lernkurve auf jeden Fall nach oben, und mittlerweile bin ich mit meinem Ergebnis wirklich sehr zufrieden.
Wenn mich also heute jemand fragt, was ich mit meinen Wimpern mache, gebe ich gerne eine Reihe an Produkt-Empfehlungen und Tipps zum Tuschen – die ich hier für VOGUE verrate.
Gesunde Wimpern als Basis
Für tolle Wimpern sollte man vor dem Schminken – genau wie bei unserer Haut – mit der richtigen Pflege anfangen. Mein erster und wichtigster Tipp lautet daher: IMMER abschminken! Sonst brechen die Wimpern ab oder gehen aus – alle weitern Mühen sind dann umsonst. Also bitte jeden Abend mit Augen-Make-up Entferner (ich benutzte seit Jahren einen 2-Phasen-Entferner) die Wimpern reinigen und anschließend eine Augencreme benutzen. Diese enthält bereits pflegende Inhaltsstoffe, doch für einen Wow-Effekt empfehle ich ein Wimpernserum, mein Favorit ist das von M2 Beauté. Das trage ich jeden bis jeden zweiten Abend mit dem schmalen Pinsel am Wimpernkranz auf, und bereits nach drei Wochen sieht man die erste Verbesserung bei Länge und Volumen.
Die richtige Mascara wählen
Wie viele verschiedene Mascaras ich im Laufe meiner Wimpern-Karriere bereits ausprobiert habe, kann ich nicht mehr sagen – aber es waren viele! Je nach Anlass variiere ich bei meinem Make-up gerne mit Intensität, Farbwahl und Technik, auch bei meinen Wimpern. Dazu greife ich zu verschiedenen Produkten. Was alle gemeinsam haben: Sie lassen sich gut aufbauen und halten, ohne zu verschmieren oder schwarze Abdrücke auf der Haut zu hinterlassen.
Zu einem glowy Sommer-Make-up mit schimmerndem Lidschatten kombiniere ich beispielsweise gern volle Wimpern, die trotzdem natürlich aussehen. Dafür perfekt geeignet ist die "Lash Clash Mascara" von Yves Saint Laurent, die ultraschwarze Pigmente enthält und deren große Kunstfaser-Bürste jede kleine Wimper erfasst – das Ergebnis sind voluminöse, fedrige Wimpern, die den ganzen Tag über (auch bei Regen) halten.
Zum Ausgehen oder für einen besonderen Anlass, bei dem ich einen auffälligen Beauty-Look trage, habe ich gerne sehr definierte, lange Spikey-Wimpern. Besonders zu einem Winged-Eyeliner passt dieser Look toll und zaubert verführerische Katzenaugen. Hier ist mein Favorit die "Lash Idôle Mascara" von Lancôme, die mit einer sehr dichten Gel-Formel und dem gebogenen Wimpernbürstchen aus Gummi, das die Wimpern gut trennt, tiefschwarz färbt und bis in die Spitzen definiert.
Auch wenn das Tuschen der Wimpern in meiner Beauty-Routine einen besonderen Stellenwert hat, möchte ich es im Alltag so zeitsparend wie möglich halten. Daher greife ich für meinen Every-Day-Look gerne zu einem Primer, den ich vor der Mascara verwende. So kann ich schnell Volumen und Farbintensität aufbauen, ohne immer und immer wieder über die Wimpern tuschen zu müssen. Eine Schicht Primer, kurz antrocknen lassen, eine Schicht Mascara – und fertig. Die "Hypnose 8 Mascara" mit dem "Cils Booster XL Lash Primer" von Lancôme sorgt sowohl für Volumen als auch Länge und Definition. Ein weiterer Punkt, warum ich sie für den täglichen Gebrauch liebe: Sie ist federleicht auf den Wimpern und lässt sich abends ganz einfach mit Wasser und einem Cleanser abnehmen.
Gerade im Sommer setzte ich ab und zu gerne auf eine wasserfeste Mascara, die beim Schwimmen hält, an heißen Tagen nicht abstempelt oder auch mal bei einer Hochzeit die ein oder andere Träne erlaubt. Auch hier möchte ich weder auf Volumen, noch Länge verzichten, und habe mit der "MAC Stack Waterproof" die perfekte Lösung gefunden. Die Gummibürste trennt die Wimpern gut und lässt sich sehr gut aufbauen. Für einen Tag am See reicht eine Schicht, für ein Event dürfen es auch gerne mal zwei bis drei Schichten sein.
Die besten Tipps für lange Wimpern
Neben den passenden Produkten ist natürlich auch die Technik, wie die Mascara aufgetragen wird, entscheidend für das Endergebnis. Da ich es mag, wenn meine Wimpern kräftig getuscht sind, trage ich immer mehrere Schichten auf. Ich setze das Bürstchen bei einem Auge an, wackele leicht am Ansatz und ziehe es dann in die Spitzen. Auch von oben gehe ich über die Wimpern, damit sie von allen Seiten Produkt abbekommen und die Wimpern von oben nicht hell aussehen. Dann tusche ich, während diese Seite trocknet, das andere Auge und wiederhole den Step. Anschließend tusche ich meine unteren Wimpern nur einmal und je nach gewünschter Intensität gehe ich noch ein drittes Mal über den oberen Wimpernkranz.
Mein ultimativer Tipp für gebogene Wimpern, die dadurch noch länger erscheinen, kommt im nächsten Step: dem natürlichen Wimpernlifting. Wenn die Wimpern noch etwas feucht, aber fast trocken sind, nehme ich meine beiden Zeigefinger und krümme sie leicht, um damit sanft meine Wimpern auf beiden Seiten nach oben zu biegen. Diese Position halte ich kurz, bis die Wimpern trocken sind und einen tollen Schwung nach oben haben. Wenn sie zusammenkleben, kämme ich kurz mit einem trockenen Wimpernbürstchen darüber und trenne sie.
Diese Technik funktioniert für mich gut, wenn Sie aber wirklich störrige Wimpern haben, bringt eine Wimpernzange noch mal mehr. Wenn ich mal zu einer greife, dann setzte ich sie möglichst nah am Wimpernkranz an und pumpe ein paar Mal, das gleich beim anderen Auge. Dann gehe ich zurück zum ersten und setzte in einem etwas anderen Winkel die Zange an. Den Vorgang wiederhole ich zwei- bis dreimal an beiden Augen. Durch den immer leicht veränderten Winkel ergibt sich eine natürliche Welle und keine harte Kante.
Hierbei lässt sich meistens nicht vermeiden, dass etwas Mascara auf die Haut kommt und dort schwarze Pünktchen hinterlässt. Mein Tipp: Die Wimperntusche unbedingt vollständig trocknen lassen, dann kann sie mit einem Wattestäbchen einfach von der Haut abgenommen werden und schmiert nicht. Nach dem Tuschen trage ich zudem einen schwarzen Eyeliner-Stift auf die obere Wasserlinie auf, was den Ansatz verdichtet und die Wimpern optisch länger aussehen lässt.
Natürlich ist die Wahl der passenden Mascara sehr individuell und so wie ich über Jahre hinweg immer wechselnde Favoriten hatte, haben sicherlich auch Sie eine Präferenz, was Bürstchen und Textur angeht. Für mich funktionieren diese Produkte und meine Technik auf jeden Fall hervorragend, aber ich werde mich auch fleißig weiter durch Mascaras testen!
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