“Sound of Peace”: Das fordern die Beteiligten beim Benefizkonzert gegen den Ukraine-Krieg
Wir haben mit Lary, Hadnet Tesfai, Revolverheld und Co. gesprochen, was sie am Tag des Benefizkonzerts in Berlin beschäftigt hat.
“Sound of Peace”-Konzert in Berlin: Stimmen der Beteiligten
Seit über drei Wochen herrscht nun ein Krieg in der gesamten Ukraine, seit über drei Wochen kommen Züge voller Geflüchteter an deutschen Bahnhöfen an, seit über drei Wochen landen täglich neue herzzerreißende Bilder in den Nachrichten oder direkt in unseren Social-Media-Feeds, seit über drei Wochen leben wir alle in einer neuen Realität, mal wieder.
Wie umgehen mit einer solchen Situation, fragen sich wohl die meisten derzeit. Wie soll man durch das eigene, beizeiten banal wirkende Leben in Deutschland navigieren, wie kann man in diesen Zeiten einen Handlungsspielraum finden, sich nützlich und damit zumindest einen kleinen Unterschied machen?
Hilfe für Geflüchtete aus der Ukraine: Worauf es ankommt
Zum Beispiel, in dem man die Augen dahin richtet, wo Hilfe gebraucht wird, kurzfristig und langfristig, offensichtlich, aber auch da, wo man vielleicht etwas genauer hinblicken muss. Dort, wo Brote geschmiert und übersetzt werden muss für Ankommende an den Bahnhöfen, wo Unterkünfte benötigt werden, wo wir lernen können, unsere eigenen Klischees zu hinterfragen und es möglich machen können, langfristig allen Geflüchteten mit Offenheit und Respekt zu begegnen.
Die nächsten Monate werden noch eine große Herausforderung. Während wir uns der Realität dieser Menschen öffnen, jetzt und in Zukunft, sollten wir wertschätzen und pflegen, dass wir in einem Land leben, in dem wir eine solche Freiheit genießen und alle unseren Teil dazu beitragen, dass diese Freiheit für alle Mitglieder unserer Gesellschaft größer wird – und nicht kleiner.
"Sound of Peace" vor dem Brandenburger-Tor: Das Benefiz-Konzert brachte 12 Millionen Spenden ein
Besonders als Künstler:innen haben wir in einer solchen Lage eine große Verantwortung, denn einerseits sind wir da, um Trost und Freude zu spenden in dunklen Zeiten, aber eben auch, um an die Empathie in unserer Gesellschaft zu appellieren.
Deswegen versammelten sich am vergangenen Sonntag (20. März 2022) am Brandenburger Tor über 50 Künster:innen, um gemeinsam ein Statement der Solidarität zu setzen und ein Benefizkonzert zugunsten der Ukraine zu geben. Über 15 000 Menschen kamen zusammen, während auf der Bühne Stars wie Peter Maffay, Revolverheld, Lary, Silbermond oder Zoe Wees spielten und Schauspielerinnen wie Jella Haase und Jasna Fritzi Bauer Gedichte vortrugen. Insgesamt sind währenddessen über 12 Millionen Euro an Spenden zusammengekommen, selbstverständlich kann auch weiterhin gespendet werden, zum Beipiel auch über LeaveNoOneBehind.
Wir waren bei “Sound of Peace” vor Ort und haben die am Konzert beteiligten Künstler:innen und Speaker:innen gefragt, was sie an diesem Tag bewegt hat.