Sexismus

Kate Middleton: Dieses Kleid aus ihren Studientagen sorgt auch heute noch für Kontroversen

2002 lief Prinzessin Kate in einem Naked Dress über den Runway – dieser umstrittene Moment wird auch in der finalen Staffel "The Crown" zu sehen sein.
Kate Middleton The Crown Netflix Naked Dress
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Dieses Naked Dress von Kate Middleton sorgte für Aufregung.

Kate Middleton 2002 bei einer Modenschau ihrer Universität St. Andrews in einem transparenten Schlauchkleid, unter dem schwarze Unterwäsche hervorscheint: Diese Bilder der Prinzessin von Wales zu Studienzeiten sind auch mehr als zwanzig Jahre später nicht vergessen. Nun greift die beliebte Netflix-Serie "The Crown" diesen Runway-Auftritt von Kate auf – und die ersten Bilder dazu gehen bereits viral.

Kate Middletons Naked Dress ist auch in "The Crown" zu sehen

Der zweite Teil der finalen Staffel von "The Crown" ist ab dem 14. Dezember bei Netflix zu sehen. Nach den spannenden Momenten zu Lady Di & Co. im ersten Teil der 6. Staffel, gibt es jetzt die ersten Bilder der mit Spannung erwarteten Fortsetzung. Darunter natürlich auch die Szene, in der die junge Kate Middleton in einem Nacktkleid über den Runway bei einer Wohltätigkeitsmodenschau der St. Andrews University läuft.

Meg Bellamy wird als Kate Middleton im zweiten Teil der finalen Staffel "The Crown" auf dem Runway zu sehen sein.

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Angeblich verliebte sich Prinz William damals in die junge Kate

Der Modelauftritt der damals 19-jährigen war aus mehreren Gründen folgenreich. Angeblich soll Prinz William, der damals in der ersten Reihe der Show saß, sich an diesem Abend in seine Kommilitonin verliebt haben (so berichteten es jedenfalls damals Anwesende). Andererseits löste dieser Auftritt eine Berichterstattung aus, die rückblickend mehr als fragwürdig erscheint.

Als Freundin des britischen Thronfolgers musste Kate in der britischen Yellow Press jahrelang Häme und Gerüchte über sich ergehen lassen. Kaum wurde über sie berichtet, tauchte daneben auch das Foto ihres Modelauftritts auf – selbst wenn es keinen thematischen Bezug gab. Auf subtile Weise wurde dadurch eine bestimmte Vorstellung von ihr kreiert – einer Art Femme Fatale, die sich mit ihren körperlichen Reizen gezielt einen Royal angelte. Auch das "CR Fashion Book" titelte über dem Foto "Kates Kleid, das William umhaute".

Herzogin Kate 2018 bei einem offiziellen Termin (links) und 2002 bei einer Modenschau (rechts)

Getty Images; Rex Features; Collage: Condé Nast

Das umstrittene Kleid wurde nach ihrem Auftritt versteigert

Gern unterschlagen wurde dabei, dass die Fashion-Show "Don't Walk" von den Studierenden als Reaktion auf die Anschläge vom 11. September veranstaltet wurde. Mit den Erlösen wurde die Stadt New York unterstützt, die Aktion diente also einem wohltätigen Zweck. Ob sich Kate überhaupt aussuchen durfte, was sie trug, ist nicht bekannt.

Dass der Auftritt durchaus einer Mutprobe gleichkam, ließ sie 2012 bei einem Besuch ihrer Alma Mater St. Andrews anklingen. "Ich hoffe, Sie waren nicht an einer Modenschau beteiligt", sagte sie vor den Studierenden. "Man kann nie ahnen, was man bei so etwas tragen soll!" Lukrativ war das Ganze vor allem für die Designerin des Kleides. Charlotte Todd verkaufte das Modell pünktlich zur royalen Hochzeit 2011 bei einer Auktion für umgerechnet rund 100 000 Euro.

Getty Images

Wer gedacht hat, dass ein Verhalten wie im Falle von Herzogin Kate heute nicht mehr möglich wäre, wurde anhand von Meghan Markle eines Besseren belehrt. Als vermutet wurde, dass die Schauspielerin die Freundin von Prinz Harry sei, wurden auch bei ihr alte Fotos hervorgeholt, die sie in besonders kurzen, weit ausgeschnittenen Kleidern zeigten. Auch bei ihr waren die dazugehörenden Schlagzeilen eher spöttisch und unterstellten einer Frau aufgrund ihres Aussehens abgebrühtes Kalkül.

Erst als die Verlobungen und später die Hochzeiten von Kate und Meghan bekannt gegeben wurden, verschwanden die entsprechenden Bilder weitestgehend in den Archiven – so als wären die beiden Frauen vorher Freiwild gewesen, dann aber über Nacht "respektabel" geworden. In den 12 Jahren, die zwischen den Ereignissen liegen, ist man anscheinend immer noch nicht viel weiter gekommen, was den Fokus der Berichterstattung über Frauen angeht. Bleibt nur zu hoffen, dass es dazu noch kommt – damit bei der nächsten Generation von Royals nicht zuallererst davon ausgegangen wird, dass sie ihre Partner wegen transparenter Outfits wählten, sondern aufgrund ihrer Persönlichkeit.

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