Internationale Filmfestspiele Cannes

Cannes Film Festival 2024: Die Gewinner:innen des Festivals im Überblick

Die 77. Filmfestspiele sind vorbei. Was es auf den Leinwänden und dem roten Teppich zu sehen gab und wer die berühmte Goldene Palme gewonnen hat, erfahren Sie hier.
Alle Gewinnerinnen der  Cannes Filmfestspielen 2024 im Überblick  darunter Drehbuchautorin Coralie Fargeat
Die französische Filmregisseurin und Drehbuchautorin Coralie Fargeat hat bei den Cannes Filmfestspielen 2024 den Preis für das Beste Drehbuch für "The Substance" gewonnenStephane Cardinale - Corbis/Getty Images

Cannes Film Festival 2024: Alle Informationen und die Gewinner:innen des Festivals im Überblick.

"Es ist ein ewiges erstes Mal". Mit diesen Worten eröffnete Iris Knobloch, die Präsidentin des Filmfestivals von Cannes, die lang erwartete Pressekonferenz im April 2024, auf der die Filme des offiziellen Wettbewerbs, die Filme außerhalb des Wettbewerbs, aber auch die Auswahl “Un Certain Regard”, die Premiere-Vorführungen und die Sonderveranstaltungen der Filmfestspiele von Cannes 2024 vorgestellt wurden. Ein ewiges erstes Mal für die Frau, die nun ihr zweites Festival als Präsidentin eröffnete, nach einer erfolgreichen Ausgabe 2023 mit 200.000 Besucher:innen, davon 14.000 akkreditierten Fachbesucher:innen des Filmmarkts. In den letzten zwölf Monaten war das Filmfestival von Cannes 2023 neben den Oscars das Event, das in den sozialen Netzwerken am häufigsten erwähnt wurde. Darüber hinaus wurden seine preisgekrönten Filme, darunter “The Zone of Interest”, der vergangenes Jahr den Grand Prix der Jury erhielt und “Anatomie eines Falls”, der mit der Goldenen Palme ausgezeichnet wurde, nicht nur bei den Oscars ausgezeichnet, sondern waren auch in den Kinos große Erfolge. "Die, die den Tod des Kinos angesichts des Aufkommens von Streaming-Plattformen vorhersagten, wurden damit widerlegt", stellte Iris Knobloch abschließend fest.

Wenige Jahre vor dem 80. Jubiläums der Filmfestspiele von Cannes kündigte Thierry Frémaux, Direktor des Filmfestivals, das lang erwartete Programm an. Er wies darauf hin, dass die Auswahl durch den Streik der Drehbuchautor:innen und Schauspieler:innen geprägt sei, der die Hollywood-Industrie mehrere Monate lang lahmgelegt hatte. Das Ergebnis ist jedoch eine eklektische Auswahl, die sich durch eine bemerkenswerte Präsenz des jungen indischen Kinos, das immer stärker werdende Aufkommen eines neuen und radikalen Genrekinos und einige Stammgäst:innen des Festivals auszeichnet. Nachfolgend finden Sie alle Informationen und die Gewinner:innen der 77. Filmfestspiele von Cannes.

Iris Berben, Andie MacDowell und Helen Mirren beim Film Festival Cannes 2024
Cannes Film Festival 2024: Die Leute und Looks vom roten Teppich
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Wann fand das Cannes Film Festival 2024 statt?

Die 77. Ausgabe der Filmfestspiele von Cannes fand vom 14. bis 25. Mai 2024 statt.

Wer war die Jury für den offiziellen Wettbewerb der Filmfestspiele von Cannes 2024?

Die französische Schauspielerin Camille Cottin hat die 77. Filmfestspiele von Cannes moderiert. Das heißt, sie hat sowohl durch die Eröffnungs- als auch die Abschlusszeremonie des berühmten Filmfestivals geführt. Eine kluge Wahl der Festivalleitung, denn die Schauspielerin glänzt seit ihren Auftritten in Produktionen wie der brillanten Phoebe-Waller-Bridge-Serie “Killing Eve” oder dem Film “House of Gucci” von Ridley Scott auch international. Xavier Dolan, franko-kanadischer Schauspieler, Regisseur und Filmproduzent hat als Präsident der Jury “Un Certain Regard” agiert, Filmemacherin Greta Gerwig war in diesem Jahr die Vorsitzende der Jury des offiziellen Wettbewerbs – und damit die erste amerikanische Regisseurin, die diese Rolle übernahm. Gerwigs Film “Barbie” wurde 2023 zu einem der profitabelsten Filme aller Zeiten und zum größten Erfolg einer weiblichen Filmemacherin.

Ebru Ceylan, Nadine Labaki, President of the Jury Greta Gerwig, Eva Green und Lily Gladstone beim Fotocall am 14. Mai in Cannes

Stephane Cardinale - Corbis/Getty Images

Gerwig ist gleichzeitig auch die zweitjüngste Person, die den Vorsitz der Jury jemals innehatte – nach Sofia Loren, die 1966 erst 31 Jahre alt war. Iris Knobloch und Thierry Frémaux erklärten in einer Pressemitteilung: “Diese Wahl ist eine Selbstverständlichkeit, denn Greta Gerwig verkörpert kühn die Erneuerung des Weltkinos, für die das Festival von Cannes jedes Jahr Vorreiter und Resonanzboden zugleich ist. Über die siebte Kunst hinaus erscheint sie auch als Vertreterin einer Epoche, die Grenzen abbaut und Genres mischt, um Intelligenz und Humanismus zu verbreiten.”

Die gesamte Jury des Offiziellen Wettbewerbs von Cannes 2024 hat sich wie folgt zusammen gesetzt:

  • Greta Gerwig, US-amerikanische Regisseurin, Schauspielerin und Drehbuchautorin, Vorsitzende der Jury
  • Omar Sy, französischer Schauspieler
  • Lily Gladstone, indigene US-amerikanische Schauspielerin
  • Eva Green, französische Schauspielerin
  • Hirokazu Kore-eda, japanischer Regisseur
  • Pierfrancesco Favino, italienischer Schauspieler
  • Nadine Labaki, libanesische Schauspielerin und Regisseurin
  • Juan Antonio Bayona, spanischer Regisseur und Drehbuchautor

Welches war der Eröffnungsfilm des Cannes Film Festival 2024?

Der Eröffnungsfilm des Filmfestivals von Cannes war die neue Komödie des französischen Regisseurs, Drehbuchautors und Musikers Quentin Dupieux sein, “Le Deuxième Acte” ("The Second Act"). Der Film wurde am Dienstag, den 14. Mai, in einer Weltpremiere vorgestellt und ist am selben Tag in den französischen Kinos angelaufen.

Chi-Fou-Mi Productions

Wer sind die Preisträger:innen und Gäste bei den Filmfestspielen von Cannes 2024?

Mit seinem offiziellen Plakat ehrte das Festival von Cannes 2024 den japanischen Filmemacher Akira Kurosawa und insbesondere seinen vorletzten Film “Rhapsodie im August”, der 1991 außer Konkurrenz auf dem Festival gezeigt wurde. Der amerikanische Filmemacher George Lucas ("Star Wars", “Indiana Jones”) erhielt bei der Abschlusszeremonie des Festivals am 25. Mai 2024 gemeinsam mit dem Studio Ghibli eine Ehrenpalme. So wurde das in 40 Jahren aufgebaute Hollywood-Imperium auf der einen und die japanische Institution, die für ihre farbenfrohen und vielfältigen Welten bekannt ist, auf der anderen Seite geehrt.

Die US-amerikanische Schauspielerin Meryl Streep hingegen erhielt bereits am Eröffnungsabend des Festivals am 14. Mai eine Goldene Ehrenpalme. Es handelte sich um eine große Rückkehr der Schauspielerin an die Croisette nach mehreren Jahrzehnten. Zuletzt war sie 1988 für Fred Schepisis Film “Ein Schrei in der Dunkelheit” (1988) vor Ort, für den sie den Preis für die beste schauspielerische Leistung gewann.

Auch Kevin Costner kehrte fast zwanzig Jahre nach seinem letzten Festivalbesuch an die Croisette zurück. Er stellte am Sonntag, den 19. Mai, außer Konkurrenz den ersten Teil von “Horizon, An American Saga” vor. Eine Weltpremiere für ein mehrteiliges Projekt über die Eroberung des amerikanischen Westens, bei dem er als Regisseur fungiert und an der Seite von Sienna Miller oder Jena Malone einer der Darsteller ist.

Filmfestspiele von Cannes 2024: Alle Gewinner:innen im Überblick

George Lucas erhielt bei der Abschlusszeremonie am 25. Mai eine Ehrenpalme.

Stephane Cardinale - Corbis/Getty Images

Am 25. Mai sind die diesjährigen Filmfestspiele in Cannes zu Ende gegangen und Sean Bakers Film "Anora" über eine Sexarbeiterin aus Brooklyn hat die Goldene Palme gewonnen. Auch für die anderen Preise konnten Werke mit feministischen Heldinnen im Fokus überzeugen. Die Rückkehr von Altmeister Francis Ford Coppola mit dem Science-Fiction-Drama "Megalopolis" wurde nicht mit einem Preis gekrönt.

Die Namen der Gewinner:innen sind gefettet.

Offizieller Wettbewerb

“The Apprentice”, Abi Abbasi

“Motel Destino”, Karim Aïnouz

“Bird”, Andrea Arnold

“Emilia Pérez”, Jacques Audiard (Beste Schauspielerinnen: Zoe Saldana, Selena Gomez, Adriana Paz, Karla Sofía Gascón und Preis der Jury)

“Anora”, Sean Baker (Goldene Palme)

“Megalopolis”, Francis Ford Coppola

“The Shrouds”, David Cronenberg

“The Substance”, Coralie Fargeat (Bestes Drehbuch)

“Grand Tour”, Miguel Gomes (Bester Regisseur: Miguel Gomes)

"Marcello mio", Christophe Honoré

“Feng Liu Yi Dai” (Caught By The Tides), Jia Zhang-Ke

"All We Imagine As Light", Payal Kapadia

“Kinds of Kindness”, Yórgos Lánthimos (Bester Schauspieler: Jesse Plemons)

“L'amour ouf”, Gilles Lellouche

“Diamant brut” (1. Film), Agathe Reidinger

“Oh, Canada”, Paul Schrader

“Limonov, The Ballad”, Kirill Srebrennikov

“Parthenope”, Paolo Sorrentino

“Pigen Med Nålen” (The Girl With The Needle), Magnus von Horn

“La Plus Précieuse Des Marchandises", Michel Hazanavicius

“The Seed of the Sacred Fig”, Mohammad Rasoulof (Spezial-Preis: Mohammad Rasolouf)

“Trei Kilometri Pana La Capatu Lumii”, EManuel Parvu

Mit seinem offiziellen Plakat ehrt das Festival von Cannes 2024 den japanischen Filmemacher Akira Kurosawa und insbesondere seinen vorletzten Film “Rhapsodie im August”, der 1991 außer Konkurrenz auf dem Festival gezeigt wurde.

© Shochiku Co., Ltd. / Kurosawa prod. / Création graphique © Hartland Villa | Rhapsodie en août d’Akira Kurosawa (1991)
Un Certain Regard

“Armand”, Halfdan Ullmann Tøndel

“Boko no Ohisama” (My Sunshine), Hiroshi Okuyama

“The Damned”, Roberto Minervini (Beste Regie)

“Flow”, Gints Zilbalodis

“Gou Zhen” (Black Dog), Guan Hu (Hauptpreis)

“L’histoire de Souleymane”, Boris Lojkine (Preis der Jury und Bester Schauspieler: Abou Sangare)

“Ljósbrot” (When The Light Breaks), Rúnar Rúnarsson

“Niki”, Céline Sallette

“Norah”, Tawfik Alzaidi

“On Becoming a Guinea Fowl”, Rungano Nyoni (Beste Regie)

“Le procès du chien” (Who Let The Dog Bite?), Lætitia Dosch

"Le royaume" (The Kingdom), Julien Colonna

“Santosh”, Sandhya Suri

“September Says” Ariane Labed

“The Shameless”, Konstantin Bojanov (Beste Schauspielerin: Anasuya Sengupta)

“The Village Next to Paradise”, Mo Harawe

“Viêt and Nam”, Minh Quý Trương

“Vingt dieux!” (Holy Cow), Louise Courvoisier (Nachwuchspreis)


Diese Filme liefen außerhalb des Wettebewerbs:

Séances spéciales

"Apprendre", Claire Simon

"La belle de Gaza", Yolande Zauberman

"Ernest Cole, Lost and Found", Raoul Peck

"Le fil", Daniel Auteuil

"The Invasion", Sergei Loznitsa

"Lula", Oliver Stone und Rob Wilson

"Nasty – More than just Tennis" (Nasty), Tudor Giurgiu, Tudor D. Popescu, Cristian Pascariu

"Spectateurs!", Arnaud Desplechin

"An Unfinished Film", Luo Ye


Cannes Premières

"C'est pas moi", Leos Carax

"En Fanfare" (The Marching Band), Emmanuel Courcol

"Everybody Loves Touda", Nabil Ayouch

"Maria", Jessica Palud

"Miséricorde", Alain Guiraudie

"Rendez-vous avec Pol Pot" (Meeting with Pol Pot), Rithy Panh

"Le roman de Jim" (Jim’s Story), Arnaud Larrieu, Jean-Marie Larrieu

"Vivre, mourir, renaître", Gaël Morel


Außer Konkurrenz

Außerhalb des Wettbewerbs werden sechs Filme gezeigt, darunter der offizielle Eröffnungsfilm des Festivals, "Le deuxième acte" von Quentin Dupieux.

"Le Comte de Monte-Cristo", Alexandte De La Patellière und Matthieu Delaporte

"Le deuxième acte" (The Second Act), Quentin Dupieux

"Furiosa: Eine Mad Max Saga", George Miller

"Horizon: An American Saga", Kevin Costner

"Rumours", Evan Johnson, Galen Johnson, Guy Maddin

"She's Got No Name", Peter Ho-Sun Chan

Dieser Artikel erschien im Original auf Vogue.fr

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